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09.07.2013

Mit Demenz umgehen

Die Krankheit Demenz hat viele Facetten. Die Diakoniestationen bilden fachlich Helfer aus, die demente Patienten begleiten. Nach der Premiere folgt im September ein zweiter Kurs...

Blumen für Nadine Hepp (l.) überreichte Monika Sänger. FOTO: G. Braun

 

In Deutschland leben zurzeit etwa 1,1 Millionen demenzkranke Menschen. Und die Zahl steigt weiter. Wie lässt sich mit der Krankheit des schleichenden Vergessens umgehen? Was ist bei der Betreuung dementer Menschen bedeutsam?

 

Die Diakoniestationen Haiger, Herborn und Sinn, Dillenburg und Dietzhölztal-Eschenburg bieten unter der Leitung von Nadine Hepp eine spezielle Ausbildung für interessierte Menschen an. Ziel ist es, sie als fachliche Helfer für demenzerkrankte Menschen zu schulen. Der erste Kurs dieser Art fand in der Diakoniestation Haiger am Obertor statt. Die fünfzehn Teilnehmerinnen wurden mit einem Zertifikat von Helmut Krenzer, dem Vorstandsvorsitzenden der Diakoniestation Haiger, verabschiedet.

 

In diesem ersten eigenen Kurs wurden pflegende Angehörige und potentielle Freiwillige der Diakoniestationen geschult. Ein zweiter Kurs wird ab dem 18. September angeboten. Sollten im zweiten Kurs freie Plätze vorhanden sein, werden auch Helfer anderer Demenzdienstleister mitgeschult. „Wir möchten das bestehende Netzwerk unterstützen und ausbauen helfen“, sagt Kursleiterin Nadine Hepp.

 

Ein Dozent in dem zehnwöchigen Kurs war der Haigerer Pflegedienstleiter Thomas Zimmermann. Er sagte, laut einer Studie sei Demenz weiter auf dem Vormarsch: „Bis 2030 erkranke jede zweite Frau und jeder dritte Mann an dem schleichenden Vergessen“. Sofern es keinen Therapiedurchbruch gibt, werden im Jahr 2050 etwa 2,5 Millionen Menschen betroffen sein. Grund genug für die Diakoniestation Haiger, neben der ambulanten Pflege auch in diesem Bereich zu investieren. 2004 hat mit dem Projekt „Herbstsonne“ die Betreuung demenzerkrankter Menschen in und um Haiger begonnen.

 

Mittlerweile werden in einer speziell ausgelegten Wohnung in Haiger-Seelbach 24 Gäste in den vier Betreuungsgruppen und der monatlich stattfindenden Tagesbetreuung, außerdem rund 45 Klienten in der Häuslichkeit betreut. Wichtiger Bestandteil sind neben den Hauptamtlichen, der geronto-psychiatrischen Fachkraft und examinierten Altenpflegerin Birgit Hepp, Diplom-Sozialpädagogin Nadine Hepp und examinierten Krankenschwester Inge Schmitt die rund 50 freiwillig engagierten Helfer, die das Projekt mit ihrem Einsatz tragen.

 

Weitere neue Helfer sind nun mit dem ersten Kurs in Haiger gewonnen worden. Eine Teilnehmerin dieses Kurses war Irene Schuhmacher: „Die Schwerpunkte des Kurses waren sehr praxisnah. Ich fühle mich im Umgang mit demenzerkrankten Menschen gut vorbereitet. Meiner größten Angst, nämlich der vor dem aggressiven Verhalten, kann ich nun gelassener begegnen“. Auch Theresia Franz geht absolut bereichert und motiviert aus dem Kurs. „Ich fühle mich den Anforderungen gewachsen und entdecke im Umgang mit einem Demenzerkrankten meine Stärken“. Sie findet das vermittelte theoretische Wissen und die praktischen Kenntnisse sehr hilfreich.

 

Karina Kraus konnte trotz bereits vorhandener Erfahrungen im Bereich Demenz viele neue Möglichkeiten der Kommunikation und Beschäftigung mitnehmen, die sie im Umgang mit dementiell Erkrankten sicherer gemacht haben. Neben Gastreferent Thomas Zimmermann, der zum Thema „Pflegerische Handgriffe“ (Umgang mit dem Transfer Stuhl zur Toilette und dem Inkontinenzmaterial) referierte, wurde eine Einheit von Doris Metzendorf von der Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige vom Caritasverband Wetzlar Lahn-Dill-Eder gestaltet. Sie referierte zum Thema „Rechtliche und ethische Fragestellungen“ sowie „Versicherung im Ehrenamt“.

 

Pflegedienstleiter Thomas Zimmermann sagte, ihn habe die lockere und zwanglose Atmosphäre im Kurs sehr beeindruckt. Auch schwierige Themen wie Inkontinenz oder fehlende Mobilität konnten offen angesprochen werden. Er lobte Nadine Hepp, die diesen Kurs ausgearbeitet und geleitet hat. Auch die Kursteilnehmerinnen haben sich zum Abschluss ausdrücklich bei Nadine Hepp für den umfassenden Kurs bedankt. Sie lobten ihre humorvolle und kompetente Art des Lehrens und konnten das Erlernte durch viele praktische Übungen zunächst als „Trockenübung“ im Schutz der Gruppe erproben.

 

Die theoretischen Inhalte wurden immer mit Bezug zur Praxis, entweder mit Fallbeispielen oder anhand von plastischen Darstellungen verdeutlicht. Die wertschätzende und offene Art habe die Gruppe schnell zusammenwachsen lassen.

 

» Kontakt:

Nadine Hepp
Diplom-Sozialpädagogin
Betreuungsprojekt "Herbstsonne"
Diakoniestation Haiger
Obertor 20
35708 Haiger
Telefon 02773 / 9219-21
Mobil 0151 53786879

Mail: demenz.ds.haiger(at)ekhn-net.de 

Internet: www.diakoniestation-haiger.de 

 

» Bild-Unterschrift: IMG_8493.jpg: Mit Auszeichnung endete für Irene Schuhmacher, Martina Moos, Karina Kraus, Wilma Meht, Sabine Warmbier, Olga Schäfer, Jana Ünal, Hannelore Kempfer, Theresia Franz, Lydia Riedel, Veronika Schupp, Monika Sänger, Bettina Reeh, Claudia Bernhardt und Margit Saalbach der erste Kurs für Demenzhelfer der Diakonie in Haiger. Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie-Pflegestation Haiger, Helmut Krenzer (links vorne), und die Ausbilderin Nadine Hepp (rechts) freuten sich mit. FOTO: BECKER-VON WOLFF IMG_8482.jpg: Gelungene Premiere: Zum Ende des Kurses gab es Blumen für die Kursleiterin Nadine Hepp (links) als Dankeschön. Im Namen der Kursteilnehmerinnen bedankte sich Teilnehmerin Monika Sänger für die Durchführung des Kurses. FOTO: GISLINDE BRAUN


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