Viele Tipps für die Praxis
Eine fünftägige JuLeiCa-Schulung für Jugendliche - das klingt nach Schule, da könnte man denken: so ein Kurs wäre langweilig und öde. Das Gegenteil war der Fall...
Herborn (hjb). Erstmals hat das Dekanatsjugendteam eine gemeinsame JulLeiCa-Schulung für das Evangelische Dekanat an der Dill im „Haus der Kirche und Diakonie“ organisiert. Die Schulung zu den Grundlagen in der kirchlichen Jugendarbeit umfasste fünf Tage und hat in der letzten Ferienwoche Anfang Januar stattgefunden.
Zum Abschluss der Schulung wurden acht Jugendliche im Rahmen eines Gemeindegottesdienstes am Sonntag in Herbornseelbach in den ehrenamtlichen Dienst von Jugendpfarrer Martin Slenczka eingesegnet. Die Jugendlichen engagieren sich ehrenamtlich in den Kirchengemeinden in der Jugendarbeit mit. Die „JuLeiCa“-Schulung haben die Dekanatsjugendreferenten Barbara Maage, Hartmut Heuser und Michael Reschke erstmals im „Haus der Kirche und Diakonie“ in Herborn veranstaltet.
Die acht angehenden Jugendmitarbeiter im neuen Dekanat an der Dill haben das Miteinander sehr genossen. Sie waren positiv überrascht über die vielfältigen Themenangebote: Neben rechtlichen Grundlagen ging es auch um die unterschiedlichen Altersstufen und um Fragen, wie plane ich eine Freizeit, eine Jungscharstunde oder einen Kindergottesdienst? „Der JuLeiCa Kurs soll unseren Ehrenamtlichen für ihre Aufgaben in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schulen“, sagt Dekanatsjugendreferent Michael Reschke. Dem Team war es besonders wichtig, die „Theorie“ direkt in praktischen Übungen zu vermitteln. So konnten die Jugendlichen spielerisch den richtigen Umgang mit Kindern unterschiedlichen Alters durch Rollenspiele vertiefen.
Dekanatsjugendreferent Hartmut Heuser sagt: „Die Schulungswoche bietet einen geschützten Rahmen für die Teilnehmenden, sich auszuprobieren und von der Gruppe ein qualifiziertes Feedback zu bekommen“. Etwas Theorie gab es auch: Den Kinder- und Jugendschutz stellte Dekanatsjugendreferentin Babara Maage den Teilnehmenden vor und Dekanatsjugendreferentin Astrid Reschke gab einen Exkurs zur Entwicklungspsychologie. Des Weiteren ging auch um unterschiedliche Leitungsstile und um Spiele-Pädagogik, denn nicht jedes Spiel ist für jedes Alter und jeden Zweck geeignet.
Robert Mehr vom Zentrum Bildung der EKHN war als Referent zu Gast und führte in die Spielpädagogik ein. Wie gestalte ich altersgerecht eine Andacht und wie werden Bibeltexte verständlich und lebendig? Nach einer kleinen theoretischen Einführung haben die Teilnehmenden sich in kleinen Gruppen aufgeteilt und exemplarisch Andachten vorbereitet. Sie haben verschiedene Formen der Umsetzung kennengelernt und ausprobiert. Nicht zuletzt wurden die Jugendlichen auch über die Strukturen der Evangelischen Jugend im Dekanat und in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau informiert.
„Für uns als Evangelische Jugend ist es natürlich auch wichtig, junge Menschen im Umgang mit ihrem Glauben zu schulen. Was glaub ich eigentlich und warum – bin ich bereit weiter zu lernen oder in meinen Überzeugungen festgelegt“, erklärt Astrid Reschke. Die Gemeindepädagogin ist überzeugt: „Spiele anleiten und vor einer Gruppe frei reden, das lernt man am besten, indem man es tut.“ Die JuLeiCa-Schulung haben die Dekanatsjugendreferenten gemeinsam angeboten.
Das nächste große gemeinsame Schulungsprojekt über Dekanatsgrenzen hinweg ist der ‚Tag für Mitarbeitende’, der am 4. März 2017 in der Konferenzhalle in Herborn stattfindet. Zu diesem Treffen mit 21 Workshops werden über einhundert ehrenamtlich Aktive aus den Dekanaten Selters, Bad Marienberg, Dillenburg, Herborn, Gladenbach und Biedenkopf erwartet.
» Unser Bild oben: Die JuLeiCa-Schulung haben Carlo Aßmann (hintere Reihe Mitte), Alisa Göbel, Lisann Petry, Marie Jacob, Tim Jost, Aliena Kämpfer, Naomi Frimpong und Fabian Menges (im Liegestuhl) absolviert, begleitet wurden sie von den Dekanatsjugendreferenten Barbara Maage und Hartmut Heuser (hintere Reihe links) sowie Michael Reschke (hinten rechts).
FOTO: BECKER-VON WOLFF
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