Sie sind hier: Home > Neues & Termine > Nachrichtenarchiv
24.02.2016

Helfer brauchen Trost

Zum Jahres-Gottesdienst der Notfallseelsorger kamen viele Rettungskräfte aus dem Lahn-Dill-Kreis diesmal nach Siegbach-Eisemroth.

 

Von Helga Peter

 

Der ökumenische Jahresgottesdienst der Notfallseelsorge war in diesem Jahr in der Evangelischen Kirche in Siegbach-Eisemroth zu Gast. Dekan Andreas Friedrich (Herborn) legte seiner Predigt die Jahreslosung „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ aus Jesaja 66, Vers 13, zugrunde.

 

Menschen, die als Seelsorger oder als Rettungskräfte anderen Menschen in Notfällen zur Seite stehen, feierten diesen gemeinsamen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Eisemroth. Jürgen Ambrosius, Synodalbeauftragter für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar begrüßte zu diesem seit 1999 traditionellen Gottesdienst die Mitglieder der Notfallseelsorge, der Rettungsdienste, der Polizei, der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes sowie Mitglieder der Kirchengemeinde und vor allem Dekan Andreas Friedrich (Herborn).

 

Ambrosius bezeichnete die Gottesdienstbesucher, unter ihnen auch Landrat Wolfgang Schuster und Siegbachs Bürgermeister Berndt Happel, als eine „bunte Gemeinde“, in der Menschen für Menschen in Freund und Leid einstehen. Davon, dass es sich um einen ganz besonderen Gottesdienst handelte, zeugten auch die Kleidung vieler Gottesdienstbesucher mit ihren leuchtend gelben Jacken mit reflektierenden Streifen und der Aufschrift „Notfallseelsorge“. Unter den Gästen waren aber auch Vertreter der Rettungsdienste, der Polizei, des Technischen Hilfswerks (THW) und der DLRG.

 

Predigthelfer Friedel Schmidt sowie Krankenhauspfarrer Hans-Dieter Dörr und Siegbachs Pfarrer Markus Stambke gestalteten die Liturgie. Dekan Andreas Friedrich nahm die Jahreslosung in seine Predigt auf. Darin nahm er auch Bezug zur aktuellen Flüchtlings-Situation. Die anfängliche Willkommenskultur sei mittlerweile in eine Abwehrhaltung umgeschlagen. Helfer würden verspottet und behindert. Dies sei verletzend. Es sei wichtig, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen und sie hier bei uns zu integrieren oder ihnen später auch eine Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen.

 

Trost sei für jeden Menschen ein Grundbedürfnis. Es sei schwer zu trösten, gerade in den Situationen, wo Menschen untröstlich seien. Es sei nicht immer leicht für die Mitarbeiter im Einsatz herauszufinden, wie Menschen in Krisensituationen getröstet werden könnten und was gebraucht werde. So seien Einsatzhelfer oft mit heftigen Gefühlen der Betroffenen konfrontiert - ob verbal oder körperlich. Auch Pfarrer der Notfallseelsorge falle dies nicht leicht, denn sogenannte Standardsprüche und Floskeln seien nicht dazu geeignet, zu trösten.

 

Trösten brauche Zeit und Zuwendung, gute Worte, Beten und Segnen. Nicht immer gelinge das. Bei weitem sei Trost keine Einbahnstraße. Das Jahr 2016 sei mittlerweile 55 Tage alt.“Was ist aus den guten Vorsätzen an Silvester geworden?“, fragte Dekan Friedrich. Vieles überlebe den Januar nicht. „Ich will ein Tröster sein“, könne ein solcher Vorsatz sein, der auch an Grenzen führe.

 

Die biblische Jahreslosung „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ sei eine Willenserklärung Gottes. „Gott wird trösten. Er hat Trost für die Welt“, so Friedrich. Wie eine Mutter trösten könne, das zeige sich in Liebe und bedingungsloser Zuwendung. „Trost entsteht durch Nähe“, so der Pfarrer und es dürfe durchaus auch geklagt werden. „Wenn Gott uns tröstet, bekommt Leid seinen Platz zugewiesen.“ Dies sei in vielen Bibelstellen belegt.

 

Die Bibel kenne viele Trostworte. Der Blick in die Zukunft, wie Gott sie sehe, zeige: „Gott wird abwischen alle Tränen.“ Gott könne Situationen abändern und relativeren. Die Welt mache immer Angst, jedoch wer getröstet werde, habe das Leben mit Gott. Das Brot, das nach Hoffnung schmecke, sei im Abendmahl oder in der Eucharistie zu finden. Gott tröstet, indem er Menschen einander zum Trost werden lässt.

 

Ein Team um den leitende Notfallseelsorger Pfarrer Eberhard Hoppe gestalteten das Fürbittengebet, in das alle Bereiche der Hilfsorganisationen eingebunden waren. Musikalisch gestaltete diesen Gottesdienst die Band „Best of“ unter der Leitung von Thomas Fricke. Die Kollekte dieses Gottesdienstes war bestimmt für die Fort- und Weiterbildung innerhalb der Notfallseelsorge.

 

Die Ökumenische Notfallseelsorge Lahn-Dill will Menschen „Erste Hilfe für die Seele“ in Notfällen und Krisen vermitteln und wird gemeinsam verantwortet von den Evangelischen Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar (EKiR), des Evangelischen Dekanates an der Dill (EKHN) sowie der Katholischen Kirche im Pastoralen Raum Wetzlar und im Bezirk Lahn-Dill-Eder (Bistum Limburg).


» Bilder oben:

In der Evangelischen Kirche in Eisemroth fand der ökumenische Jahresgottesdienst der Notfallseesorge statt. Die Band „Best of“ unter der Leitung von Thomas Fricke gestaltete den ökumenischen Jahresgottesdienstes musikalisch mit. Dekan Andreas Friedrich (Herborn) legte seiner Predigt die Jahreslosung zugrunde.

 

 

» Kontakt:
Notfallseelsorge-Pfarrer
Eberhard Hoppe
Schwalbenstraße 9
35713 Eschenburg-Eibelshausen
Telefon 0 27 74 / 91 0 33

 

 


Hans E. Thomé 16.12.2010
Bild: Uschi Dreiucker, pixelio.de

Das Licht strahlt in der Finsternis

Auch bei den Schildbürgern gibt es so etwas wie eine Weihnachtsgeschichte. Sie erzählt davon, wie die Leute von Schilda ihr Rathaus bauen. Wie sie sich Mühe geben und keine Kosten scheuen...[mehr]

09.12.2010

Freude über Wahlausgang

Annegret Puttkammer nach der Wahl zur Pröpstin für Nord-Nassau / Erste Reaktionen: Freude über Wahlausgang[mehr]

08.12.2010

Astrid Reschke kommt

Gemeindepädagogin nimmt in Nanzenbach und Eibach die Jugendarbeit auf / offizielle Einführung am Sonntag [mehr]

Hartmut Schnurr 05.12.2010

Advent heißt Ankunft

Pfarrer Hartmut Schnurr aus Dillenburg-Oberscheld zur dreifachen Bedeutung des Ankommens für die Christenheit. [mehr]

Oberscheld 05.12.2010
Dekanatsfrauenteam Dillenburg lädt zu einem besonderen Gottesdienst am Sonntag, 5. Dezember, 10 Uhr in die evangelische Kirche Oberscheld ein.

„Seht hin, haltet durch!“

Dekanatsfrauenteam gestaltet am 2. Advent (Sonntag, 5. Dezember) einen Gottesdienst um 10 Uhr in Oberscheld. [mehr]

Pfarrer Roland Friedrich 28.11.2010

Advent - eine besondere Zeit

Pfarrer Roland Friedrich aus Dillbrecht erinnert an Leo Tolstois Roman "Krieg und Frieden"...[mehr]

Mittenaar 27.11.2010

Willkommen in Mittenaar

Tatjana Frenzel will ein Sprachrohr für die Jugend und ein Bindeglied für die Generationen sein[mehr]

ekhn 22.11.2010

Dekanin wird neue Pröpstin

EKHN-Kirchensynode wählte mit überwältigender Mehrheit die Herborner Dekanin Annegret Puttkammer. Sie wird Nachfolgerin von Propst Michael Karg, der im Frühjahr in den Ruhestand tritt.[mehr]

Buß- und Bettag 17.11.2010

Der stille evangelische Feiertag

Evangelische Kirchengemeinden laden zu „Buß- und Bettag“ ein - mancherorts wird der Feiertag ökumenisch begangen [mehr]

Driedorf 15.11.2010

Mampes Kunden können Kindern helfen

„Tim soll wieder lächeln“, das finden Bäckermeister Martin Mampe und die Geschäftsführerin Nadine Groß. Sie hatten davon erfahren, dass die Evangelische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Paare dringend Spenden für die...[mehr]

» Noch Fragen...?

Sie suchen Informationen, haben Anregungen?
» per E-Mail hier
Telefon: 0 27 72 / 58 34-200

» Fotogalerien


» Kirchen an der Dill

 ----------------------------

» Alle Fotogalerien

 

Herausgeber: Evangelisches Dekanat an der Dill | Web-Redaktion und technische Realisation von www.ev-dill.de: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit für das Evangelische Dekanat an der Dill | Diakon Holger J. Becker-von Wolff | Am Hintersand 15 | 35745 Herborn | Telefon 02772 58 34 220 | Mail: info(at)ev-dill.de | Fax: 02772 58 34 720 | » Mehr Informationen unter Impressum

Den Newsletter können Sie hier abbestellen.