Annähern auf Augenhöhe
Zu einem Studientag haben sich die Synodalen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und die Synodalen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Herborn getroffen....
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Zur Tagung kamen auch Bischof Dr. Martin Hein, EKHN-Präses Dr. Ulrich Oelschläger, Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und EKKW-Präses Kirchenrat Rudolf Schulze nach Herborn.
Thema der nicht öffentlichen Tagung war die Zusammenarbeit der beiden Kirchen. Angestrebt ist eine feste und kirchengesetzlich geregelte Zusammenarbeit für die Bereiche Religionspädagogik, Mission und Ökumene, Akademiearbeit und Theologische Ausbildung.
Etwa 140 Mitglieder der Kirchenparlamente der EKHN und der EKKW informierten sich über den gegenwärtigen Stand des Kooperationsprozesses, der 2006 begonnen hat. Sie diskutierten über Zielsetzungen der Kooperation und rechtliche Verfahrensfragen. Die dafür nötigen Gesetze sollen in den jeweiligen Herbstsynoden in diesem November gleichzeitig eingebracht werden. Die Kirchenleitung der EKHN und der Rat der Landeskirche der EKKW werden nun nach dem Studientag die endgültige Formulierung für den Gesetzesvorschlag beraten. Abstimmungen und verbindliche Entscheidungen gab es in Herborn nicht.
Gemeinsame Zusammenarbeit stärken
Gegenüber den Synodalen der beiden Kirchen äußerten sich auch Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und Bischof Dr. Martin Hein. Dabei betonten sie, der Prozess der Kooperation „geschehe auf Augenhöhe“, Größenunterschiede spielten bei den Verhandlungen keine Rolle. Beide Seiten versuchten die Zusammenarbeit gemeinsam zu gestalten, dabei sei das sachliche Interesse entscheidend. Ziel der Kooperation sei, qualitätsvolle Arbeit zu sichern und von den Kulturen beider Kirchen zu profitieren. Absprachen miteinander stärkten auch die Positionen der beiden Kirchen in der Öffentlichkeit und im Kontext der EKD.
EKHN-Präses Dr. Ulrich Oelschläger und EKKW-Präses Kirchenrat Rudolf Schulze wiesen darauf hin, dass es in den beiden Kirchen jeweils unterschiedliche Verfahren der Gesetzgebung gebe. Während in der EKKW häufig Gesetzesvorgaben schon vor der Einbringung zwischen Rat der Landeskirche und den synodalen Ausschüssen beraten werden, werde in der EKHN nach der Einbringung durch die Kirchenleitung in den Ausschüssen weitgehend selbstständig beraten.
Der Vorschlag der Synodalvorstände strebe eine Diskussion in ersten Lesungen im November 2011 an, in den folgenden Monaten könnten sich die Ausschüsse und Leitungsgremien dann weiter beraten und die Synoden das Zustimmungsgesetz zusammen mit dem Kooperationsvertrag endgültig im Herbst 2012 verabschieden. Damit werde den gewohnten Verfahren in beiden Landeskirchen weitgehend entgegengekommen. Daneben standen die Fachbeauftragten beider Landeskirchen zu den einzelnen Kooperationsfeldern für Gespräche zur Verfügung.
In unterschiedlichen Räumen konnten die Kirchenvertreter je nach Interesse auch ihre Bedenken äußern, über Möglichkeiten für neue Kooperationen nachdenken und Maßnahmen zur Motivation für den Kooperationsprozess entwickeln.
Die gemeinsame Tagung hatte mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche in Herborn begonnen, der vom Dillenburger Dekan Roland Jaeckle, dem Herborner Pfarrer Eberhard Hoppe und von Christiane von der Tann und Ulrike Combé-von Nathusius aus der EKKW gestaltet wurde. Musikalisch begleiteten der Gospel-Pop-Chor des Evangelischen Dekanats Herborn und Kantorin Regina Zimmermann-Emde die Andacht.
Der Studientag der Synoden im Konferenzsaal des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Herborn war bereits der zweite seiner Art. Zum ersten Mal hatten sich die Kirchenparlamente im Juni 2009 in Marburg gemeinsam mit dem Kooperationsprozess befasst.
Hintergrund EKKW
Der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) gehören rund 900.000 Menschen an. Das Gebiet der Landeskirche erstreckt sich von Bad Karlshafen im Norden Hessens bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim im Süden, vom Waldecker Upland im Westen bis zum im Freistaat Thüringen gelegenen Kirchenkreis Schmalkalden.
Hintergrund EKHN
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat rund 1,7 Millionen Mitglieder. Das Gebiet der hessen-nassauischen Kirche umfasst einen großen Teil Süd- und Mittelhessens, von Biedenkopf bis Neckarsteinach, von Lahnstein bis Schlitz, sowie in Rheinland-Pfalz die Landeshauptstadt Mainz, Rheinhessen, den Westerwaldkreis und den Rhein-Lahn-Kreis.
In der Konferenzhalle Herborn suchten die Vertreter beider Kirchen den Austausch und das Gespräch, in wie weit eine Vernetzung in bestimmten kirchlichen und diakonischen Bereichen in Zukunft möglich ist.
Bereits am Samstagmorgen feierten die Synodalen in der Stadtkirche Herborn einen gemeinsamen Gottesdienst. Dekan Roland Jaeckle (Dillenburg) hielt die Predigt, der Gospel-Pop-Chor des Dekanats Herborn unter der Leitung von Dekanatskirchenmusikerin Andrea Zerbe und Kantorin Regina Zimmermann-Emde gestalteten die Feier musikalisch. Die liturgische Leitung lag in den Händen von Christiane von der Tann und Ulrik Combé-von Nathusius (EKKW) sowie Pfarrer Eberhard Hoppe (EKHN).
» Bilder zur Konferenz in Herborn finden Sie auf unserer Facebook-Seite.
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