Wege aus der Wüste

Über einhundert Frauen kamen zum Dekanatsfrauenabend nach Dillenburg. „Anders als gedacht“, so lautete das Motto des diesjährigen Frauenabend mit Marie-Luise Ackva ...

„Anders als gedacht“, so lautete das Motto des diesjährigen Dekanatsfrauenabend mit Marie-Luise Ackva im Evangelischen Dekanat Dillenburg, der am vergangenen Mittwochabend im Evangelischen Gemeindehaus Zwingel stattfand. Die Kollekte von 750 Euro wurden für ein Kinderheim in Nepal gesammelt. Das Geld wird über die Evangelische Kirchengemeinde in Hirzenhain, die dieses Projekt unterstützt, weitergeleitet.

Propstei-Kantorin Petra Denker sorgte für die musikalische Gestaltung und begleitete die Frauen am Flügel. Vor über 100 Zuhörerinnen referierte Marie-Luise Ackva zum Thema „Anders als gedacht – auf dem Weg mit Gott“. Im Leben ereignen sich oft Dinge anders als gedacht: Manche Träume platzen und lassen Menschen erst einmal ratlos vor dem Scherbenhaufen stehen. Wie gut, wenn sich Auswege finden und sich neue Perspektiven ermöglichen.

Marie-Luise Ackva stellte die biblische Geschichte zum Dekanatsfrauentag neu vor - im Vortrag und durch die Methode von Bodenbildern. Die biblische Erzählung von Ruth führte sie zunächst durch die Wüste des Lebens. Sie sieht sich vielen Fragen ausgesetzt. Im Dialog mit Gott, im Festhalten an seine Verheißung kann sich das Leben ändern. So wie Ruth machen viele Menschen die Erfahrung, dass manche Entwicklung erst im Nachhinein als Gut bewertet wird.

Gott kann uns auf dem Weg durch unsere persönlichen Wüsten verändern, so dass sein Wille geschehen kann. Der Vortrag endete mit dem Bild und den Worten von Corrie ten Boom - einer niederländischen Christin, die zur Nazizeit aus ihrer christlichen Überzeugung Juden versteckte und dafür ins KZ kam. Sie verglich in einem Gedicht unser Leben mit dem Weben eines Kronenmotivs. Gott sieht die Oberseite des Motivs und wir oft nur die Fadenverwirrung der Unterseite. In dem Webstück sind die dunklen Fäden ebenso wichtig wie die bunten und die goldenen.

Marie-Luise Ackva ist seit Frühjahr 2014 im Dekanatsfrauenteam engagiert und in der Erwachsenenbildung als Seelsorgerin, Lebensberaterin sowie als Referentin tätig.

FOTOS: Conny Seckler / Hiltrud Specka