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11.03.2013

Kein Kirchturm-Denken

Die Jugendarbeit im Dekanat Herborn soll auf andere konzeptionelle Beine gestellt werden. Zur Frühjahrssynode sagte Dekan Andreas Friedrich, das bisherige Modell sei nicht zukunftsfähig...

 

Zur Frühjahrssynode am vergangenen Freitag in Herborn stellte Dekan Andreas Friedrich die Neukonzeption vor, die nun bis zu vier Regionale Jugendausschüsse im Dekanat Herborn vorsieht. Eine Arbeitsgruppe um Jugendpfarrer Andree Best habe das Konzept erarbeitet.

 

Deutlich wurde: Der Bedarf habe sich geändert, sagte Friedrich und ergänzte, ein Grund sei auch die zu erwartende demografische Entwicklung in den Orten. Es sei davon auszugehen, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen insgesamt zurück gehe: In manchen Orten gäbe es drastische Einschnitte, wie Friedrich anhand eines Balkendiagramms zeigte.

 

Bislang gab es neben der Vollzeit-Stelle des Dekanatsjugendreferenten, die sich Hartmut Heuser und Barbara Maage teilen, auch eine Gemeindepädagogen-Stelle. Die Gemeindepädagogin wurde bisher für vier Jahre an eine Gemeinde im Dekanat Herborn „ausgeliehen“. Lief die Zeit dort aus, wechselte sie an eine andere Gemeinde. Aktuell ist die Gemeindepädagogin Christiane Münzner mit einer halben Stelle an der Kirchengemeinde in Schönbach tätig. Der Vertrag endet dort im August. Eine weitere halbe Stelle ist derzeit nicht besetzt.

 

Alle vier Jugendmitarbeiter könnten auf die vier Regionen verteilt werden. Jede und jeder Mitarbeiter werde zudem bestimmte Schwerpunkte im Dekanat Herborn besetzen, beispielsweise die Arbeit in der Alten Schmiede Uckersdorf, die Kindergottesdienst-Beauftragung oder die Mitarbeiterschulung.

 

Der Vorteil der Neukonzeption läge darin, stärker und möglichst viele Kirchengemeinden in der Jugend- und Gemeindearbeit zu unterstützen. „Bei unserer jetzigen Konzeption haben sich viele Gemeinden nicht getraut, die Gemeindepädagogen-Stelle zu beantragen, da sie sich kaum Chancen ausgerechnet haben, auch eine Zusage zu erhalten“, sagte Friedrich. Und die Frage sei auch, was nach den vier Jahren ist, wenn die Stelle wieder ausläuft.

 

Dekan Friedrich betonte, die Neukonzeption sei auf Nachhaltigkeit im Dekanat Herborn ausgerichtet. Er verwehrte sich, von einem Gießkannenprinzip zu sprechen. Andreas Friedrich zeigte sich überzeugt, dass sich die Vernetzung der gemeindlichen Jugendarbeit mit der Evangelischen Jugend auf Dekanatsebene nachhaltig verbessern werde. „Unser Modell basiert auf zwei Säulen: Die Regionalisierung und die Dekanats-Jugendarbeit. Beides ist Teamarbeit“, sagte Andreas Friedrich.

 

Eine ursprünglich angedachte Variante, die bestehenden halben Stellen der Dekanatsjugendreferenten Hartmut Heuser und Barbara Maage mit den zwei vorhandenen halben Stellen der Gemeindepädagogen gleich zu stellen, wurde verworfen – weil es in der EKHN so nicht gewollt sei. In seinen Beratungen habe der Dekanatssynodalvorstand (DSV) am Ziel festgehalten, die Evangelische Jugendarbeit im Dekanat zu regionalisieren.

 

Die neue Konzeption sieht bis zu vier regionale Jugendausschüsse vor, die Ziele für die jeweiligen Kirchengemeinden in einer Region vereinbaren. Der DSV achte als Anstellungsträger auf die Formulierung „realistischer Ziele“ (so Friedrich) und die Zieleinhaltung. Das neue Modell setze stärker auf Kooperation von Kirchengemeinden und soll die Vernetzung fördern. Die regionalen Jugendausschüsse entsenden ihre Delegierten in die bereits bestehende Evangelische Jugendvertretung (EJVD) des Dekanats Herborn. Dort werden gemeinsame Belange diskutiert und entschieden. „Es kann nicht länger um die Frage gehen, was bekommen wir als Gemeinde dafür – viel wichtiger ist die Frage, was erhalten wir künftig als Region“, sagte Friedrich. Das Kirchturm-Denken führe auch angesichts der demografischen Entwicklungen nicht weiter. Dekan Andreas Friedrich und Präses Karl-Heinz Ruhs warben für ein regionales Miteinander.

 

Das Modell fordere Solidarität möglichst aller Kirchengemeinden ein, sagte Dekan Andreas Friedrich. Denn: Angedacht ist eine Umverteilung der Mehrkosten auf alle Kirchengemeinden. Zwar solle ein erheblicher Beitrag für 2013 und 2014 seitens des Dekanats Herborn aus Mitteln des Finanzausgleichs fließen, die für besondere Projekte vorgesehen seien. Darüber hinaus werden aber die Kirchengemeinden mit 637,50 Euro an den Kosten beteiligt. Eine Ausnahme bilden die Evangelischen Kirchengemeinden Bicken und Offenbach, die zusammen mit den CVJM-Ortsvereinen eine Jugendmitarbeiterin beschäftigen und mitfinanzieren. 

 

Wie das Dekanat Herborn in Regionen eingeteilt werden kann, das will Dekan Andreas Friedrich den Kirchengemeinden überlassen. Auch die Zuordnung der vorhandenen Jugendmitarbeiter sei noch nicht beschlossen. Allerdings sollen bis zum Ende der Sommerferien von Dekanatsseite die Vorrausetzungen dafür geschaffen werden, sagte Friedrich.

 

Im Pfarrkonvent Herborn wurde das Modell bereits vorgestellt. Anhand einiger Karten zeigte der Dekan den Synodalen verschiedene Varianten, die bisherige Kooperationen berücksichtige. Er bat die Synodalen als Multiplikatoren das Thema in die jeweiligen Kirchengemeinden zu tragen. „Es ist unser Anliegen nach Möglichkeit alle Gemeinden für diese Neukonzeption zu gewinnen.

 

Präses Karl-Heinz Ruhs sagte, der DSV bitte um baldige und konstruktive Rückmeldungen zu dieser Konzeption. Dekan Andreas Friedrich sagte, es bestehe mit dem Auslaufen der Gemeindepädagogen-Stelle in Schönbach ein zeitlicher Engpass. Er gehe davon aus, dass die Umsetzung der Neukonzeption zweigleisig gefahren werde.

 

» Bild oben:
Schwere Kost vor den Synodalen hatte Dekan Andreas Friedrich mit der neuen Konzeption zur Jugendarbeit im Dekanat Herborn zu vertreten.

FOTO: Becker-von Wolff


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Bild: Uschi Dreiucker, pixelio.de

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