Zu 91 Einsätzen gerufen
In Krisensituationen stehen sie Menschen bei, die Seelsorger der Notfallseelsorge Lahn-Dill. Das Team hat fünfzehn neue Seelsorger eingeführt ...
Von Lothar Rühl
Unvorhersehbare Ereignisse wie Feuer, Unfall, eine plötzliche Erkrankung oder der Tod, aber auch psychische Probleme stürzen Menschen in akute Krisensituationen. Dann ist Hilfe „von außen“ notwendig. „Die technische und medizinische Versorgung geschieht durch Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste“, sagt Eberhard Hoppe, „nach den Einsätzen bleiben jedoch oft Menschen zurück, die diese Ereignisse seelisch verkraften müssen“. In diesen Fällen wird die Notfallseelsorge von der Einsatzleitung gerufen. Der diensthabende Notfallseelsorger kümmert sich dann um die Menschen.
Die Notfallseelsorge Lahn-Dill besteht seit 1998. Sie will eine „Erste Hilfe für die Seele“ gewährleisten. Pfarrer Eberhard Hoppe ist hauptamtlich seit 2010 mit einer halben Stelle als Koordinator tätig. Zum Jahresgottesdienst der Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis wurden insgesamt 15 neue Notfallseelsorger in den Dienst eingeführt.
Die „Ersthelfer für die Seele“ haben zuvor einen Kurs an 12 Wochenenden absolviert. Unter ihnen sind etliche Nichttheologen aus der Region. Neu beauftragt wurden Heidi Ballout (Eschenburg-Hirzenhain), Pastorin Uta Barnikol-Lübeck (Greifenstein-Allendorf), Simon Birr (Dietzhölztal-Ewersbach), Antje Braun-Bethge (Hüttenberg-Rechtenbach), Andre Grove (Haiger-Langenaubach), Ellen Knop (Haiger), Alexandru Lita (Dietzhölztal-Steinbrücken), Rita Messerschmidt ( Leun-Bissenberg), Harri Metzger (Eschenburg-Wissenbach), Karin Müller (Hüttenberg-Rechtenbach), Pastor Jochen Paul von der Freien evangelischen Gemeinde Bischoffen, Silke Pauli (Dillenburg-Manderbach), Hildegard Schwarz (Herborn) und Lars Thom (Braunfels-Philippstein). In Kürze wird zudem die zum Gottesdienstzeitpunkt erkrankte Brigitte Ambrosius-Ruggia aus Leun-Biskirchen zum Dienst in der Notfallseelsorge beauftragt.
Insgesamt sind im Kreis 52 Notfalleseelsorger tätig, die bei Verkehrsunfällen, Unglücken mit Menschenschaden oder anderen Notsituationen den Opfern und Angehörigen, aber auch den Ersthelfern Beistand leisten. Im vergangenen Jahr sind sie nach Angaben von Pfarrer Eberhard Hoppe, der die Notfalleseelsorge Lahn Dill koordniert, zu 91 Einsätzen gerufen worden.
Unter den Besuchern des Gottesdienstes waren auch der Erste Kreisbeigeordnete Heinz Schreiber (Grüne), der Eschenburger Bürgermeister Götz Konrad, der Herborner Dekan Andreas Friedrich sowie Vertreter von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und Notfallseelsorge. Bei der Einsegnung wurde Superintendent Roland Rust von Pfarrer Eberhard Hoppe und Diakon Jürgen Ambrosius (Leun-Biskirchen) unterstützt. Ambrosius ist Synodalbeauftragter für Notfalleseelsorge der beiden rheinischen Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar.
Musikalisch wurde der Jahresgottesdienst von der Katzenfurter Band Reflex unter Leitung von Thomas Fricke, dem Chor der Evangelischen Gemeinschaft (Leitung Karl-Heinz Troß) und Edwin Leidecker an der Orgel mitgestaltet.
Bild oben:
In Katzenfurt sind insgesamt 15 neue Notfallseelsorger aus der Region eingesegnet worden. Mit dabei waren der Herborner Dekan Andreas Friedrich (vordere Reihe 2.v.r.) sowie der Superintendent des Kirchenkreises Braunfels Roland Rust (links, im Talar) und Vertreter von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und Notfallseelsorge. FOTO: LOTHAR RÜHL
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