Lutherbild im Wandel
Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten zeigt eine Ausstellung, die noch bis zum 19. Mai in der Volksbank Herborn (Sandweg) zu sehen ist.
Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten zeigt die Ausstellung, die noch bis zum 19. Mai in der Volksbank Herborn (Sandweg 2) zu sehen ist. Die Schau hat auf dem Weg von München nach Düsseldorf in Herborn einen Zwischenstopp gemacht, sagte Pfarrer Ronald Lommel am Montagvormittag.
Der Herborner Pfarrer Ronald Lommel eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit Volksbank-Vorstand Christof Schwehn und Joachim Wienecke vom Herborner Geschichtsverein in der Schalterhalle der Volksbank Herborn-Eschenburg (Sandweg 2).
Zur Vernissage führte der Historiker und Dillenburger Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva kurz in die Ausstellung ein: „Diese Ausstellung ist wie ein Spiegelsaal“, sagte er und fügte an, „sie zeige wie Martin Luther in der jeweiligen Epoche und Zeitgeist gedeutet wurde“. So wurde 1617 – einhundert Jahre nach der Veröffentlichung der 95 Thesen – Luther als antikatholischer Held gefeiert, 1717 in der Hochzeit des Pietismus wurde die Frömmigkeit Luthers betont während 1817 nach den Befreiungskriegen und der napoleonischen Zeit Luther zum Freiheitsidol und 1917 zum Nationalhelden stilisiert wurde.
Zu DDR-Zeiten wurde der Reformator vereinnahmt und zum Revolutionsanführer erklärt. In der Romantik – auch das zeigt die Ausstellung – wird Martin Luther als Familienvater unterm Weihnachtsbaum dargestellt, obwohl es – so ergänzt Ackva – zur Zeit Luthers es noch gar keinen Weihnachtsbaum gab. Dichter verehrten Luthers Sprachkunst und Herder sah in Luther das Genie, der zur Identität der Deutschen beitrug.
2017 wird Luther kritischer gesehen: „500 Jahre nach dem Thesenanschlag wird der ökumenische Luther, sein Bestreben nach einer Erneuerung für die Kirche betont. Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva lud die Besucher der Vernissage ein, in der Ausstellung die eigenen Luther-Bilder wieder, aber auch viel Neues zu entdecken.
Volksbank-Vorstand Christof Schwehn dankte der Kirchengemeinde Herborn für die Anfrage, die Ausstellung im Bankhaus zeigen zu dürfen. Er freue sich, im Reformationsjubiläum 2017 „500 Jahre Reformation“ mit dieser Ausstellung den Reigen vieler Veranstaltungen unter dem Motto „Gott neu entdecken – Reformation seit 1517“ bereichern zu können.
Das Evangelische Dekanat an der Dill feiert das Reformationsjubiläum 2017 „500 Jahre Reformation“ mit zahlreichen Veranstaltungen unter dem Motto „Gott neu entdecken – Reformation seit 1517“.
Martin Luther gehört zu den am häufigsten dargestellten Personen der deutschen wie auch der Weltgeschichte. Sein Porträt hat das Bildgedächtnis der Deutschen maßgeblich geprägt. Lutherdarstellungen begegnen bis heute im öffentlichen, kirchlichen und häuslichen Raum. Dabei hat sich bisher jede Zeit „ihr“ Lutherbild geschaffen, den Reformator teilweise verherrlicht oder für politische Zwecke instrumentalisiert.
In der Ausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ erläutern Texte des Kulturhistorikers Andreas Kuhn diese aufschlussreichen Zusammenhänge. 500 Jahre nach der Reformation ist es an der Zeit, Martin Luther in seinem leidenschaftlichen Ringen um die christliche Wahrheit neu zu begegnen. Seine bohrenden Fragen nach dem Zustand der Welt und der Kirche, sein kritischer Umgang mit der Tradition, seine Zuversicht im Hier und Jetzt geben dem Lutherbild sehr lebendige Konturen. Die Dynamik seiner Persönlichkeit hat vergangene Zukunft mitgestaltet und kann noch heute zu gesellschaftlichem Engagement ermuntern.
» Die Ausstellung "Luther-Bilder" ist bis zum 19. Mai zu den Öffnungszeiten der Volksbank (Mo-Di 8 bis 18 Uhr, Mi 8 bis 12.30 Uhr, Do 8 bis 18 Uhr und Fr 8 bis 16 Uhr) zu sehen.
Bild oben: Am Montagvormittag eröffnete Pfarrer Ronald Lommel (rechts im Bild) aus Herborn gemeinsam mit Volksbank-Vorstand Christof Schwehn (links) und Joachim Wienecke (2.v.l.) vom Herborner Geschichtsverein die Ausstellung „Luther-Bilder“ in der Schalterhalle der Volksbank Herborn-Eschenburg (Sandweg 2). Zur Vernissage führte der Historiker und Dillenburger Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva (2.v.r.) kurz in die Ausstellung ein.
FOTOS: BECKER-VON WOLFF
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