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04.08.2013

Kirche gestaltet mit

Die Energiewende stellt Hessen vor große Herausforderungen. Mit dem Teilregionalplan Energie Mittelhessen soll der Ausbau der erneuerbaren Energie für die nächsten Jahre geregelt werden...

Windräder bei Driedorf | Maren Heinke

 

Doch die Politik verliert in Teilen ihren Rückhalt in der Bevölkerung. Bürger wehren sich gegen Windparks und auch gegen Biogasanlagen regt sich Widerstand. Obwohl die Energiewende von vielen begeistert aufgenommen wurde, spalten sich die Geister an der Umsetzung. In Hessen sollen Regionalpläne den Ausbau der erneuerbaren Energien regeln.

 

Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen soll den Ausbau der erneuerbaren Energien in den Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg und Vogelsberg steuern. Im Land Hessen gibt es drei solcher Regionalpläne. In Mittelhessen sollen 45.700 Hektar – rund 64.000 Fußballfelder – für erneuerbare Energien ausgewiesen werden.

 

In einer kirchlichen Erklärung bezieht Pröpstin Annegret Puttkammer, Propstei Nord-Nassau, für die EKHN Stellung. Das Papier wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in Mainz erstellt.

 

Maren Heincke, Agraringenieurin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, begrüßt die Energiewende. Jedoch müsse sie mit Vernunft und Augenmaß umgesetzt werden. Esther Stosch sprach mit ihr über die Schwachstellen des Teilregionalplans Energie Mittelhessen, in dem Flächen für erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und Biomasse ausgewiesen werden.

 

Frau Heincke, warum gibt es in vielen Orten auf dem Land Widerstand gegen die Energiewende?

 

Maren Heincke: Die Widerstände entstehen häufig aus dem Gefühl heraus: Wir werden von der Politik abgehängt. Die Menschen auf dem Land denken: Jetzt sollen wir die Veränderungen tragen, während sich in den Städten nichts verändert. 

 

Woher kommt dieses Gefühl?

 

Heincke: Dies liegt daran, dass es bei der Kommunikation hakt. Die kommunale Teilhabe ist wichtig für die Umsetzung der Energiewende. Wenn jedoch fremde Investoren kommen, wird das als ungerecht empfunden. Schließlich geht es etwa bei den Pachteinnahmen für Windenergieanlagen um einige Zehntausende Euro pro Jahr Deshalb ist es wichtig, dass eine Beteiligung der Bürger ermöglicht wird.

 

Wie könnte diese Bürgerbeteiligung denn aussehen?

 

Heincke: Das ist unter anderem eine Frage der Ökonomie. Es ist wichtig, dass eine regionale Wertschöpfung stattfindet. Zum Beispiel könnte diese mit Energiegenossenschaften oder Bürgerwindparks geschaffen werden.
Außerdem ist es eine Frage der Mitwirkung im Planungsverfahren. Der Teilregionalplan Energie Mittelhessen konnte zwei Monate lang eingesehen werden, aber innerhalb dieser zwei Monate waren auch zwei Wochen Osterferien. Pro Landkreis gab es eine Info-Veranstaltung, und das ist meiner Meinung nach zu wenig. Wir brauchen eine aktive Informationspolitik, die auch über den gesetzlichen Rahmen hinaus aktiv die Bürger einbezieht. Um die Akzeptanz von großen Biogas- und Windenergieanlagen muss geworben werden. Sie kann nicht vorausgesetzt werden.

 

Ist also allein die fehlende Informationspolitik Schuld an der rückläufigen Akzeptanz der Energiewende?

 

 

Heincke: Nein. Auch die Datengrundlage für die Windhöffigkeit (das durchschnittliche Windaufkommen an einem bestimmten Standort, Anm. d. Red.) der einzelnen Standorte, welche auf einem Gutachten des TÜV-Süd aufbaut, scheint wackelig zu sein. An einzelnen Stellen wurden bereits Gegengutachten beauftragt, allerdings nur punktuell. Daher ist ein schlüssiges Gesamtkonzept notwendig. Ein lernendes System, das Fehler erkennt und frühzeitig gegensteuert.

 

Wie könnte so ein lernendes System aussehen?

 

Heincke: Das heißt, dass bei der Energiewende Elemente wie Monitoring, Fehlerfreundlichkeit, Rückkopplungen und Korrekturmöglichkeiten zentral verankert sind. Der Energieplan Mittelhessen schließt Schutzgebiete von Natura 2000 vom Ausbau der Windenergie aus. Dabei nehmen BUND und NABU diese Gebiete nicht ausdrücklich von der Windenergie aus, sondern plädieren für professionelle Einzelfallprüfungen bezüglich der Vogel- und Fledermausvorkommen. Dies ist ein Beispiel für eine gut gemeinte aber nicht sachgerechte Umsetzung.

 

Spielt also der Naturschutz eine untergeordnete Rolle bei der Energiewende?

 

Heincke: Natürlich nicht. Dies ist nur ein Beispiel, wo der Plan noch mal überarbeitet werden könnte. In Mittelhessen lebt zum Beispiel der stark gefährdete Rotmilan. Hier haben wir einen europaweiten Schutzauftrag. Wenn bereits gefährdete Tiere zusätzlich in ihrem Bestand bedroht werden,  besteht die Gefahr, dass sie endgültig verschwinden. Wir haben es mit hochkomplexen Prozessen zu tun. Daher brauchen wir Einzelfallprüfungen und Zeit. Die Energiewende ist ein Generationenprojekt.

 

Daher schlagen Sie so genannte Energie-Allianzen vor. Diese sollen aus unabhängigen Sachverständigen, Bürgern, Kommunen und der Wirtschaft bestehen. Wie soll das funktionieren?

 

 

Heincke: Die Beteiligung derart verschiedener Teilnehmer bringt verschiedene Blickwinkel zusammen. Zum Beispiel ist Landschaftsästhetik nicht gerade das Fachgebiet von Ingenieuren. Mit Energie-Allianzen könnte jeder Spezial-Winkel ausgeleuchtet werden, so dass im demokratischen Prozess gute Kompromisse gefunden werden. Dies führt auch wieder zu mehr Akzeptanz und Rückhalt in der Bevölkerung.

 

Sie bieten sich als Vermittlerin für Konflikte an. Wer kann sich bei Ihnen melden?

 

 

Heincke: Einzelpersonen können uns Hinweise auf gravierende Konflikte geben Im konkreten Fall muss geprüft werden, ob die EKHN professionelle Konfliktmediation anbietet. Die EKHN hat beispielsweise ausgebildete Wirtschafts-Mediatoren. Bei Auseinandersetzungen können sich ebenso Entscheidungsträger und Institutionen bei uns melden. Damit meine ich auch Bürgerinitiativen, Unternehmer oder Gemeinden.

 

Quelle: www.ekhn.de

 

 

 

 

 


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