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21.05.2013

Im Land des „Großvaters“

Indonesische Christen waren zu Besuch im Dekanat Dillenburg. Dr. Uwe Seibert hat die Besucher aus der Simalungun-Batak-Kirche (GKPS) begleitet. Ein Rückblick...

 

 

Anfang Mai ist anlässlich einer internationalen Partnerschaftskonsultation eine Besuchergruppe aus der Geraja Kristen Protestan Simalungun (GKPS), der Christlich-Protestantischen Simalungun-Batak-Kirche nach Deutschland gekommen. Im Rahmen dieses Besuchs waren drei indonesische Christen für kurze Zeit auch im Dekanat Dillenburg.

 

Die GKPS ist – wie auch die EKHN und fünf weitere deutsche Landeskirchen – eine Mitgliedskirche der Vereinten Evangelischen Mission (VEM). Seit über 20 Jahren besteht eine ökumenische Partnerschaft mit dem nordnassauischen Dekanat Bad Marienberg. Früher gab es auch mit dem Dekanat Dillenburg partnerschaftliche Beziehungen, die Ende der 90er Jahre leider zum Stillstand gekommen sind. Vor zehn Jahren feierten die Simalungun-Christen, dass 100 Jahre zuvor der Haigerer Missionar August Theis gekommen war, um das Evangelium von Jesus Christus zu ihnen zu bringen. Im Auftrag der Rheinischen Mission – aus der später die VEM entstand – war Theis zusammen mit einigen einheimischen Lehrern und Evangelisten am 2. September 1903 ins Simalungun-Gebiet im Norden von Sumatra gekommen und hatte dort eine Missionsstation gegründet.

 

Aus diesen Anfängen entstand die GKPS, die heute rund 230.000 Glieder zählt. Anlässlich dieses Jubiläums wurde 2003 in Indonesien schon einmal eine Partnerschaftskonsultation durchgeführt mit der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), der GKPS und ihren deutschen Partnern aus dem Dekanat Bad Marienberg, dem westfälischen Kirchenkreis Hagen und dem rheinischen Kirchenkreis Solingen.

 

Zehn Jahre nach der ersten Partnerschaftskonsultation treffen sich Delegierte der GKPS nun noch einmal mit der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und den deutschen Partnern zu einer neuen Konsultation. Diese findet in der Woche nach Pfingsten in Leichlingen im Rheinland statt und hat das Ziel, die Erfahrungen der Partnerschaften auszuwerten und die Ziele für die nächste Dekade der Partnerschaft zu erarbeiten. Bereits im Vorfeld der Konsultation besuchten Delegierte aus der GKPS ihre Partner in Bad Marienberg, Hagen und Solingen.

 

Im Rahmen dieser Besuche kam der Generalsekretär der GKPS, Pfarrer El Imanson Sumbayak, zusammen mit Pfarrer Paul-Ulrich Munthe und Frau Lertina Saragih, der Leiterin des Ökumenebüros der GKPS, vom 14. bis 16. Mai ins Dekanat Dillenburg. Dort fanden Treffen mit Pfarrern und den Mitgliedern des DSV statt, bei denen es ums gegenseitige Kennenlernen und um Per-spektiven der Partnerschaft ging. Die Gäste berichteten vom Leben ihrer Kirche und der Christen in Indonesien, die in dem mehrheitlich islamischen Land mit etwa zehn Prozent eine Minderheit bilden.

 

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Obwohl das Christentum eine von fünf anerkannten Religionen in Indonesien ist und der Präsident des Landes offiziell für religiöse Toleranz wirbt, gehen vor allem auf der Insel Java militante Islamisten zunehmend aggressiv gegen Christen vor. Kirchengebäude werden zerstört, der Bau von neuen Kirchen wird nicht oder nur unter sehr schwer zu erfüllenden Auflagen genehmigt. Ein weiteres Problem ist die Globalisierung und der Umweltschutz: 70 Prozent der Menschen in Nordsumatra leben von Landwirtschaft. Neben Reis und Gemüse wird Kaffee und Tee angebaut. Die Preise für diese Produkte unterliegen den Schwankungen des Weltmarktes.

 

Das Anlegen von Palmöl-Plantagen erscheint vielen als eine verlockende Alternative. Sie bringen viel Geld, zerstören aber oft die Umwelt und die Lebensgrundlagen der Menschen. Wie zu Beginn der Missionsarbeit unter August Theis sind auch heute Gesundheitsfürsorge und Schulbildung wichtige Arbeitsbereiche der GKPS. Im Simalungungebiet gibt es verschiedene Krankenhäuser, Schulen und Internate in kirchlicher Trägerschaft. Außerdem unterhält die GKPS in der Stadt Pematang Siantar ein Waisenhaus und ein Ausbildungszentrum für Jugendliche, die die Schule abgebrochen haben.

 

Während ihres kurzen Aufenthaltes im Dekanat Dillenburg konnten die indonesischen Gäste dort auch kirchliche und diakonische Einrichtungen besuchen, unter anderem die Tagesstätte „Impuls“, eine Einrichtung des Diakonischen Werkes für psychisch Kranke in Haiger, sowie das neue Familienzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Frohnhausen.

 

Besonders beeindruckt waren die Gäste von einem Besuch in der Haigerer Stadtkirche, in der ihr „Großvater“ – wie sie ihn liebevoll nennen – August Theis getauft und konfirmiert wurde. Mit der Lebensgeschichte von August Theis und weiteren Missionaren hatten sich die Besucher bereits am Freitag zuvor bei einen Spaziergang auf dem Missionsweg Nord-Nassau beschäftigt. Dieser thematische Wanderweg wurde 2008 von den Dekanaten Bad Marienberg, Dillenburg und der VEM gemeinsam angelegt. Er führt von Liebenscheid über Rabenscheid und Langenaubach nach Haiger und erinnert an sechs Männer und Frauen aus der Region, die im Auftrag der Rheinischen Mission in Afrika und Asien gearbeitet haben, unter ihnen auch August Theis.

 

Theis, der ursprünglich in der Minervahütte in Haiger den Beruf des Sandformers erlernt hatte, erfuhr als junger Mann durch Missionsschüler, die seine Gemeinde besuchten, von der Rheinischen Mission und fasste den Entschluss, selbst Missionar zu werden. Nach einer fünfjährigen Ausbildung am Missionsseminar in Wuppertal-Barmen wurde Theis nach Nordsumatra geschickt, um dort im Gebiet der Simalungun-Batak östlich des Tobasees eine neue Missionsarbeit zu beginnen.

 

August Theis und seine Mitarbeiter betrieben schon damals das, was man heute als „ganzheitliche Mission” bezeichnet: Verkündigung, Schulbildung und Gesundheitsvorsorge bildeten eine untrennbare Einheit. Ende Mai kehren die Besucher zurück nach Indonesien. Dort wird am 2. September das 110jährige Jubiläum der GKPS gefeiert, zu dem auch ihre ausländische Partner eingeladen sind.

 

» Bilder:

Wandern auf dem Missionsweg Nord-Nassau, der unter anderem auch an August Theis erinnert. Dekan Martin Fries (4.v.l.) aus dem Dekanat Bad Marienberg war mit dabei.

 

Austausch mit dem Dillenburger Dekan Roland Jaeckle (2.v.l.) und Präses Klaus Best im Dekanatsbüro Dillenburg.

FOTOS: UWE SEIBERT

 

Archiv-Foto:
August Theis
Foto: VEM

 

 


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