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19.04.2011

Bunte Botschaften vermitteln Trost

Bunte Ostereier gehören zu Ostern. Das ist klar, aber kennen Sie Trosteier? - Nein, dann muss ich es Ihnen erzählen. Schülerinnen und Schüler haben welche gebastelt...

Und das kam so: Anfang März nahm ich mir mit Schülerinnen und Schüler aus der ersten sowie aus der dritten Klasse  - nach Erdbeben, Flutwelle und Reaktorkatastrophe in Fukushima – Zeit darüber zu sprechen. Da waren etliche Fragen bei den Erstklässlern wie bei den Drittklässlern. Und immer wieder waren da Sätze, die ihre Angst zur Sprache brachten. Die Schulstunde reichte kaum aus, Raum für die Fragen und die Betroffenheit zu geben.

Tröstlich war da ein Lied, in dem es heißt, Gott hält die ganze Welt in seiner Hand. Auch in den folgenden Schulstunden haben wir immer mal wieder kurz über die Geschehnisse in Japan gesprochen. Und jetzt für die letzte Stunde vor den Osterferien wollte ich besonders die Kinder in Fukushima in den Blick nehmen: Die Kinder, die seit vier Wochen in Notunterkünften leben, in großen Turnhallen mit vielen anderen Menschen. Auch Kinder, die vielleicht ihre Familie verloren haben, die mit dieser Traurigkeit leben. Was könnte diese Kinder erfreuen, einmal zum Lächeln bringen?

Bunte Eier schenken wir uns zu Ostern. Sie erzählen uns vom Leben. Im rohen Ei steckt neues Leben. Wenn die Henne die Eier ausbrüten kann, schlüpfen kleine Küken heraus. Richtige Ostereier können wir den Kindern in Japan von hier aus schlecht schenken. Aber wir können ihnen Ostereier malen und an sie liebvoll denken. Vielleicht spüren sie das, fühlen sich getröstet, haben Hoffnung, dass auch wieder gute Zeiten kommen werden.

Meine Schulkinder haben mich überrascht und gerührt mit einer intensiven Malaktion „Trosteier für Kinder in Japan“ (und das in der 5. und 6. Schulstunde!). Farbenfrohe Eier wurden da sorgfältig entworfen auf postkartengroßem Tonpapier. Etliche Karten der Drittklässlern waren sogar noch mit tröstlichen Worten beschrieben worden, wie beispielsweise Gott ist immer bei dir. Oder: Fürchte dich nicht, denn Gott ist bei dir. Es ist bald vorbei. - Die Schulkinder haben mir ihre „Trosteier“ überlassen. Ob ich eine Adresse in Japan ausfindig machen kann und die Karten wirklich hinschicke?

Jedenfalls nehme ich sie mit in den Gottesdienst am Ostermontag in die Stadtkirche. Denn wir Erwachsene brauchen in diesen Tagen auch „Trosteier“, die uns lächeln lassen, die uns Mut machen zum Leben auf diesem Erdenball. Ein Leben, das eine Kehrtwende braucht, das keine Atomkraft mehr braucht, weil wir lernen werden, Energien aus Gottes Schöpfung gut für uns zu nutzen. 

Vor langer Zeit fand jemand zu den Worten: Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis. - Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; seit dass er erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ. Kyrieleis. 

Halleluja, Hallejua, Halleluja! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis. (Evangelisches Kirchengesangbuch, Liednummer 99)

Ulrike Schmidt ist evangelische Pfarrerin in Dillenburg.


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