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11.02.2011

Bonhoeffer vermittelt Trost

Wir leben "jenseits von Eden" - in einer Welt, in der Krankheiten, Leid und Vergänglichkeit dazu gehören. Trost in schwierigen Situationen kann der christliche Glaube vermitteln, sagt Pfarrerin Antje Müller. Sie schwört auf Dietrich Bonhoeffer in ihrem Impuls.

„Der Glaube schürt Ängste“, dieser Satz einer Notärztin hat mich aufhorchen lassen. Sie habe den Eindruck, dass der christliche Glaube die Menschen keinesfalls gelassener gegenüber Leid und Tod mache, sondern – im Gegenteil – umso größere Ängste schüre.

Als Seelsorgerin und Pfarrerin der Krankenhausseelsorge begegne ich immer wieder Menschen, die ähnliches denken. Die Vorstellung, dass Gott uns beispielsweise mit Krankheiten bestraft, ist nicht neu… In einer bestimmten Phase der alttestamentlichen Zeit war diese Vorstellung weit verbreitet. Aber mit Jesus Christus können wir darauf vertrauen, dass Gott uns tatsächlich liebt, und in Jesus uns alle Schuld vergeben hat.

Gott ist kein rachsüchtiger Tyrann. Dieser Glaube an Gott, dieses Vertrauen darauf, dass man – egal wie eine irdische Situation ausgeht – nicht tiefer fallen kann als in Gottes Hand, hilft geraden kranken und todgeweihten Menschen.

Wir leben „jenseits von Eden“ - in einer Welt, in der Krankheiten, Leid, Vergänglichkeit und Tod dazu gehören. Und dennoch dürfen wir darauf hoffen, dass all dies nicht das Letzte, sondern nur das Vorletzte ist und dass auf jeden Karfreitag ein Ostern folgen wird.

Mich beeindruckt der evangelische Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (+1945). Er hat in seiner auswegslosen Situation folgendes Bekenntnis formuliert: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.

Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Faktum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“

Der Glaube gibt Kraft, wenn wir vertrauensvoll zu Gott beten. Gott wird nicht immer die schwierige Situation verbessern, aber er hilft uns durch seine Kraft im Glauben die bestehende Situation zu ertragen.


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