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28.01.2013

Die Ära Crone endet

Generationenwechsel in der Beratungsstelle Herborn: Präses Karl-Heinz Ruhs (rechts) verabschiedete den langjährigen Leiter Dirk Crone in den Ruhestand. Mit ihm gehen auch Margit Weißmüller und Bettina Schilling ...


Von Ute Jung



Ein Generationenwechsel vollzieht sich derzeit in der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, die sich im „Haus der Kirche und Diakonie“ im Hintersand 15 in Herborn befindet. Mit dem Diplom-Psychologen Dirk Crone, der Diplom-Sozialpädagogin Margit Weißmüller und der Diplom-Psychologin Bettina Schilling wurden von Präses Karl-Heinz Ruhs gleich drei langjährige Mitarbeiter der evangelischen Beratungsstelle verabschiedet.

 

Der Diplom-Psychologe und Leiter der Beratungssstelle Dirk Crone war seit dem 1. April 1974 in der Beratung tätig und prägte damit fast über vier Jahrzehnte deren Arbeit. Er geht nun, ebenso wie Margit Weismüller, in den Ruhestand. Die Leitung der Beratungsstelle wird Pfarrer Jörg Moxter übernehmen. „Mit Ihrer Verabschiedung heute geht eine ganze Ära zu Ende – die Ära Crone“, sagte Karl-Heinz Ruhs, Präses des evangelischen Dekanats Herborn und Vorsitzender der Stiftung „Familie Leben“, in seiner Abschiedsrede und gab einen Rückblick auf die Jahre seit Gründung der Beratungsstelle, die ursprünglich als ökumenische Beratungsstelle auf 50 Quadratmetern in der Kaiserstraße beheimatet war.

 

Das Dekanat Herborn übernahm 1974 die Trägerschaft der Beratungsstelle und dem damals 28jährigen Crone wurde die Leitung übertragen. Am 15. Juli 1976 wurde, aus der vom Hessischen Sozialministerium bis dahin vorläufigen Anerkennung der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, eine endgültige, offiziell staatlich anerkannte Erziehungsberatungsstelle. Pfarrer Nohl, ehemaliger Pfarrer in Herborn und nebenamtlicher Mitarbeiter der Beratungsstelle, erzählte Ruhs folgende Anekdote: Crone und sein Mitarbeiter Grosse hätten damals auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen angewendet, um „Bettnässer“ erfolgreich zu kurieren. „Die Kur löste freilich bei den Kindern nicht nur Freude aus. Sie mussten nämlich, geweckt von einer sogenannten „Klingelmatte“ immer nachts zur Toilette gehen, wenn es wieder mal `passiert` war. Ein Junge, der nicht nur Bettnässer, sondern auch Stotterer war, soll bei dieser Prozedur stotternd den Ruf ´Sch-scheiß Cro-ne` ausgerufen haben“, erinnerte sich Pfarrer Nohl. Damals habe der Diplom-Psychologe Crone „den halben Dillkreis trocken gelegt“.

 

1981 musste die Beratungsstelle in die Hauptstraße 2-4 umziehen, wo sie bis zur Fertigstellung des „Hauses der Kirche und Diakonie“ im Jahr 2011 beheimatet war. Dirk Crone habe immer wieder durch Verhandlungsgeschick und Ausdauer dafür gesorgt, dass die Beratungsstelle trotz schwieriger finanzieller Verhältnisse bestehen konnte, führte Ruhs weiter aus.

 

Seit dem 1. Juli 1983 war Margit Weismüller in der Beratung tätig. „Sie haben mit einer knapp 30jährigen Tätigkeit den größten Teil Ihrer Lebensarbeitszeit unserer Beratungsstelle gewidmet“, sagte Ruhs während der Verabschiedung. Engagiert, pflichtbewusst und diszipliniert sei sie ihrer Arbeit nachgekommen und habe sehr selten gefehlt. Ähnlich wie ein Sämann den Samen habe sie mit ihrer Arbeit Impulse ausgestreut. „Was die Menschen letztendlich daraus gemacht haben, liegt in ihrer eigenen Verantwortung - nicht in der Verantwortung des Sämanns, der die Impulse gibt“ erläuterte der Präses.

 

Sieben Jahre arbeitete Bettina Schilling in der Beratungsstelle: „Zu kurz, um von einer Ära zu sprechen“ befand Ruhs. Sie habe mit ihrer Beratungsarbeit dem Willen Jesu Folge geleistet und „den Mühseligen und Beladenen“, Hilfestellung gegeben: „Denen, die sich im Leben abmühen, ohne dass ein Erfolg absehbar wäre, Menschen, die sich mit dem Leben schwertun, deren Leben ihnen vorkommt wie eine einzige Plage, Menschen, die so Problembeladen sind, dass sie darunter zusammenzubrechen drohen, denen boten Sie professionelle Hilfe an", sagte Karl-Heinz Ruhs.

 

Viel hat sich in der Beratung seit dem Start vor 40 Jahren verändert. „Während wir in den Anfangszeiten den überwiegenden Teil der Kosten durch Zuschüsse finanzieren konnten, ist es heute genau anders herum“, sagt Crone. Auch die Beratung selbst sei eine Andere geworden. „Damals war Eheberatung Privatsache.“ In den Anfangszeiten kam einmal ein Vater zur Beratung, der fragen wollte, ob er seiner 14jährigen Tochter einen Kassettenrekorder schenken dürfe. „Solch harmloen Fragen sind heute kein Thema mehr“, sagt Crone. Der Schwerpunkt gehe immer mehr zur Paarberatung. „Wenn Familien Schwierigkeiten haben, funktioniert oft die Paarbeziehung nicht“, weiß er aus seiner langjährigen Erfahrung. Auch sei die Kindheit heute belasteter als früher. „Alles muss funktionieren. Allenfalls die Kindergartenzeit erleben die Kinder als unbelastet.“ So ganz ruhig wird der Ruhestand von Crone nicht werden. Als Supervisor für die staatlich anerkannte Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeuten an der Universität Gießen ist er schon einige Jahre aktiv und wird diese Tätigkeit fortführen.

 

» Kleines Bild oben:

Präses Karl-Heinz Ruhs (rechts) verabschiedete in einer Feierstunde gleich drei MitarbeiterInnen der Beratungsstelle (von links): Bettina Schilling, Dirk Crone und Margit Weismüller.

 

 

 


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