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13.09.2010

Himmlische Botschaften zum Greifen nah

Vierte Dill-Kirchen-Nacht bot viel Programm bis Mitternacht: Tansanische Klänge, ein biblisches Gleichnis für Jugendliche neu erzählt oder schwebende Luftballons in einer Kirche – das waren nur einige der vielen Höhepunkte in der vierten „Nacht der offenen Kirchen“ am vergangenen Samstag. An 19 Orten haben katholische und evangelische Kirchengemeinden zu besonderen Programmpunkten eingeladen. Viele hundert Menschen haben die offenen Kirchen besucht, die genaue Zahl lässt sich gar nicht ermitteln, da etliche die Nacht nutzten, um mehrere Gotteshäuser aufzusuchen.

Dietzhölztal/Dillenburg/Driedorf/Eschenburg/Haiger/Herborn/Mittenaar (bvw). Tansanische Klänge, ein biblisches Gleichnis für Jugendliche neu erzählt oder schwebende Luftballons in einer Kirche – das waren nur einige der vielen Höhepunkte in der vierten „Nacht der offenen Kirchen“ am vergangenen Samstag. An 19 Orten haben katholische und evangelische Kirchengemeinden zu besonderen Programmpunkten eingeladen. Viele hundert Menschen haben die offenen Kirchen besucht, die genaue Zahl lässt sich gar nicht ermitteln, da etliche die Nacht nutzten, um gleich mehrere Gotteshäuser aufzusuchen.

Zur Nacht der offenen Kirchen gab es zahlreiche kirchemusikalische Angebote wie das Orgelmarathon in der Dillenburger Stadtkirche, dort durften die Besucher zur Musik durch den Kirchenraum schlendern und zu den Klängen der Orgel ein Bild malen. Lieder und Lyrik zum Lukas-Evangelium präsentierte der CVJM-Singkreis in einer vollbesetzten Kirche in Oberscheld. Nahezu zeitgleich fand in Siegbach-Eisemroth das Gospelkonzert mit dem Dekanats-Gospel-Chor unter der Leitung von Dekanatskirchenmusikerin Andrea Zerbe statt. Etwa 140 Besucher lauschten der Musik und ließen sich die fruchtigen alkoholfreien Cocktails zum Abschluss schmecken. 

Himmlische Botschaften zum Greifen nah: In der evangelischen Kirche Sechshelden schmückten viele hundert Luftballons mit bunten Zetteln den Kirchenraum. Die Besucher waren aufgefordert, Bibelworte, Gebete oder Wünsche in den Kirchenhimmel steigen zu lassen. Wer wollte, durfte sich auch einen Luftballon mit einem guten Wunsch mit nach Hause nehmen. Eine Kirchenlounge auf der Orgelempore lud zu einer Auszeit ein. Kunst im Schwarzlicht stellten Jugendliche in der evangelischen Kirche Steinbrücken aus. Hier führten sie die Besucher durch ihre Kirche - bis zum Glockenstuhl. Eine besondere Kirche romanischen Ursprungs stand in Nenderoth offen. Das Gotteshaus war auch ehemalige Gerichtsstelle. Führungen durch die Kirche, Lesungen und Abendmeditationen rundeten hier das Programm ab.

Eher rockige Töne bot die Band der „You!Gendkirche XXL“ in der katholischen Kirche Haiger. Hier wurde den Jugendlichen das biblische Gleichnis „Vom verlorenen Sohn“ neu erzählt. Sebastian Wiesner und Tizian Eckhardt spielten im „Blaumann“ vor den jugendlichen Besuchern die Geschichte der zwei Brüder vor und führten sie durch verschiedene Erlebnisräume (vom Gefühlraum zum Darkroom) im benachbarten Pfarrsaal.

Ein Anziehungsmagnet war auch die Ausstellung „Cage People“ in der Auferstehungskirche Langenaubach. Hier wurde ein Original-Käfig ausgestellt, wie es zu viele gibt in der Metropole Hongkong: Arme Menschen teilen sich dort eine Luxuswohnung in der Großstadt und „wohnen“ in so einen Käfig. Die Ausstellung ist noch bis Ende dieser Woche in der Auferstehungskirche zu sehen. Die als Wanderausstellung konzipierte Schau wird im Anschluss nach Hamburg gehen. „Cage People“ zeigt die Hoffnungen der Menschen auf ein besseres Leben. Auf verschiedenen Wandtafeln erklären sich die Hintergründe. Die Ausstellung wurde vom katholischen Hilfswerk MISEREOR in Aachen konzipiert, um auf die unmenschlichen Zustände aufmerksam zu machen.

Die weltweite Partnerschaft christlicher Gemeinden war ein unterschwelliges Thema der diesjährigen Aktion. Zurzeit hat das Dekanat Herborn Besuch aus Tansania. Die Gäste berichteten in St. Petrus in Herborn vom Partnerschaftsprojekt des Dekanats Herborns – der Evangelischen Akademie in Ruhija. Indien war Thema eines Vortags in Driedorf-Mademühlen. Dort ging es in der Evangelischen Kirche um den Partnerschaftsbesuch in der Diözese Amritsar. In Hörbach endete ein Pilgerweg durch das Kirchspiel mit einem musikalischen Abendgottesdienst und dem Upendo-Chor aus Tansania. Pfarrer Thomas Gessner war erfreut passend zur Tansania-Partnerschaft des Dekanats die acht Sänger der "Upendo Group" aus Tansania begrüßen zu können. Die 1999 in Dar-es Salam gegründete Gruppe erinnerte auch in einem Friedenslied an das besondere Datum des „Nine/eleven“.

   
Nicht alle Veranstaltungen der „Nacht der offenen Kirchen“ fanden in einem Gotteshaus statt: In Herborn lud die Kantorei zu einem nächtlichen Spaziergang durch die Stadt ein. An vier Stationen erklang Musik aus verschiedenen Musikepochen. Bereits am späten Nachmittag machte sich eine kleine Schar aus Ballersbach bei sonnigem Wetter auf, den früheren „Konfirmande-Pädche“ nach Herbornseelbach zu gehen. „Die Älteren mussten ihn noch vor Jahren zum Gottesdienst oder zum Konfirmandenunterreicht gehen“, sagt Udo Hecker, „wir wollen damit auch an unsere frühere Gemeindeverbindung zu Herbornseelbach erinnern“. Ein Teil des Wegs wurde vorher eigens frei geschnitten. Nach einer kurzen Andacht in der Kirche in Herbornseelbach ging es mit den Seelbachern nach Ballersbach zurück, um in der evangelischen Kirche einen Vortrag über die Wandmalereien zu hören. Der Ballersbacher Hans Peter hat sich intensiv mit den einzigartigen Gemälden beschäftigt. Die alte Dorfkirche ist der Stolz der Ballersbacher. An den Wehrturm, vermutlich aus dem 13. Jahrhundert, schließt sich das Kirchenschiff an, das von 1912-16 nach der Beschädigung durch Blitzschlag wiederaufgebaut und erweitert wurde. Im Zuge dieser Arbeiten wurden mittelalterliche Fresken wieder entdeckt, die über Jahrhunderte unter weißer Farbe verborgen waren. Sie wurden freigelegt, kopiert und auf die neuen Wände wieder aufgetragen. Kirchenmaler Hermann Velte versah die Kirche dazu mit reichen Ornamentverzierungen, die in den 50er Jahren wieder überstrichen wurden. In einer aufwendigen Restaurierung wurde 1992 der Zustand von 1916 wieder hergestellt, so dass die Kirche nun ein in unserer Region einmaliges Kulturdenkmal ist.



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