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14.12.2013

An einem Strang ziehen

Gemeinsam für Mittelhessen Impulse setzen, dazu hat Dr. Lars Witteck beim 9. Neujahres-Empfang der Dekanate und der Diakonie die Kirche und die Politiker der Region aufgerufen.

 

Mittelhessen werde sich als guter Nachbar der Rhein-Main-Region nur dann dauerhaft behaupten können, wenn alle Beteiligten aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen. Dr. Lars Witteck, der Regierungspräsident aus Giessen, war am vergangenen Freitag Gastredner beim 9. Neujahres-Empfang der Dekanate und der Diakonie im Schloss Herborn. Er bescheinigte den Vereinen, den Kirchengemeinden und den beiden Dekanaten ein großes Gestaltungspotential für die Region. Er dankte den  Anwesenden für ihr ehrenamtliches, politisches oder gesellschaftliches Engagement.

 

Es gehe um die Entscheidung, ob "wir zusammenrücken oder ob jeder für sich abgehängt werden wolle", sagte Witteck vor rund 100 Vertretern aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Verwaltung. "Wir müssen darüber sprechen, wo wir gemeinsam hinwollen", sagte der Regierungspräsident beim Empfang zu Beginn des neuen Kirchenjahres.

 

Mittelhessen profitiere in vielerei Hinsicht von der Nähe zur Rhein-Main-Region. Andererseits stehe die Region Mittelhessen in Konkurenz zu den sogenannten Metropolregionen. Die gemeinsamen Stärken und die gemeinsamen Bedürfnisse müssten stärker auch gemeinsam vertreten werden, sagte Witteck. In seinem Regierungsbezirk gebe es noch zu viele Solisten. Es reiche nicht - so Dr. Lars Witteck - wenn jeder sein Instrument spiele, man müsse ein Orchester bilden und Mittelhessen als eine Stimme vernehmbar werden lassen, die einfordern könne, was die Region auch brauche. Er kritisierte, dass die Städte der Dill-Region zu sehr gegeneinander statt mitteinander agierten. Manches würde auf dem Rechtsweg ausgefochten. Als positives Beispiel fügte er gemeinsame Industrieflächen und deren Vermarktung an. Tourismus und Kultur könnten weitere positive gemeinsame Faktoren sein.

 

Die Region Mittelhessen muss sich entwickeln dürfen, sagte Dr. Lars Witteck, sie könne auch zu einer "Triebfeder des Fortschritts" werden, wenn sie es nicht zu sehr anderen überließe. Die Region Mittelhessen sei mehr als der gute Nachbar der Rhein-Main-Metropole. Dr. Lars Witteck wies auf die Wirtschaftskraft der Region hin: "Wir sind der größte zusammenhängende Wirtschaftsraum in Hessen, wir haben viele weltweit tätige und innovative Firmen in unserer Region", sagte der Regierungspräsident, "wir müssen aber dem Sog der Vorurteile für Menschen, Kapital und Ideen widerstehen". Schon jetzt sei es schwer "Gutverdienende hier zu halten beziehungsweise überhaupt erst herzubekommen". Es gäbe Firmen, die überlegten ihren potentiellen Mitarbeitern hinterher zu ziehen und die Standorte zu verlagern, sagte Dr. Lars Witteck. Derzeit laufe man Gefahr, die Region "mit den Zweit- und Drittbesten" aufbauen zu müssen. Scherzhaft sagt er, "Mittelhessen dürfe nicht als Freilichtmuseum für gestresste Bänker enden".

 

Eine gute Infrastruktur wie öffentlicher Nahverkehr, das Straßen- und Wegenetz sowie die Breitbandversorgung für das schnelle Internet sei für die "Wissenschafts- und Forschungsregion unabdingbar", sagte Dr. Lars Witteck. Die Lebenssituation und der Lebensstandart von Menschen müsse ebenso ernst genommen werden wie der Denkmalschutz. Man müsse Zuziehenden "mehr bieten als eine halb verfallene Hofreite" und eventuell auch mal ein Haus wegnehmen, um Platz zu schaffen beispielsweise für einen Kinderspielplatz. 

 

Die Reform des Finanzaussgleichs sei eine weitere Herkules-Aufgabe, die man in kleinen Schritten nur gemeinsam bewältigen könne: "Identität und Gemeinschaftsbewusstsein kann sich durch die Zusammenarbeit zwischen Städten, Gemeinden und Regionen herausbilden", sagte Dr. Lars Witteck. Er nannte die Windkraftanlagen als Beispiel: "Man kann die Genehmigung der Windkraftanlagen im Alleingang oder regional gemeinsam mit den Nachbarkommunen denken", sagte der Regierungspräsident. Er appellierte, "kluge Köpfe hier zu halten, den Schatz gemeinsam zu heben und für alle in der Region nutzbar zu machen".  Dem bürgerlichen Engagement räumt der Regierungspräsident eine wachsende Bedeutung zu. Der Staat schaffe längst nicht alles. "Wir müssen selbst entscheiden, was wir erhalten wollen und was wir bereit sind, dafür zu tun", sagt er. Kirchengemeinden, in denen sich Menschen "in unendlicher Vielfalt" engagierten, seien dafür von großer Bedeutung, da sie auch für Werte wie Achtsamkeit und Respekt stünden. "Kirche kann maßgeblich dazu beitragen, junge Menschen hier in der Region zu halten", erklärte Witteck.

 

 


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