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25.06.2012

Der Gräfin Catharina sei Dank

Ein Gesuch von 1637 sorgte dafür, dass Fleisbach und Merkenbach sich bis heute ein Pfarramt teilen. Das 375-jährige Jubiläum wird groß gefeiert...

Am 22. März 1637 hat Gräfin Catharina dem Gesuch entsprochen

Vom 22. bis zum 24. Juni 2012 feiern die Kirchengemeinden Fleisbach und Merkenbach das 375-jährige Bestehen des Kirchspiels Fleisbach-Merkenbach mit Veranstaltungen in beiden Orten.

 

Ein buntes Programm mit Angeboten für fast jeden ist dabei entstanden: Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei, und die Preise für Essen und Getränke sind familienfreundlich kalkuliert.

 

Am Freitag, 22. Juni, geht es in Merkenbach mit einem Jugendabend rund um Kirche und Gemeindehaus los. Ab 19 Uhr geben Samuel Harfst und seine Band ein Konzert in der Kirche. Ab 21 Uhr ist Gelegenheit zum Public Viewing im Zelt neben der Kirche. In einem weiteren Zelt werden Speisen und Getränke angeboten.

 

Am Samstag, 23. Juni, steigt der Festabend in Fleisbach. Im Bürgerhaus beginnt um 20 Uhr der Abend der Begegnung. Nach einer von mehreren Kirchenvorstehern gespielten Festrede wird es wenige Grußworte und Zeit zu Gesprächen geben. Für die musikalische Gestaltung sorgen Familie Senz und der Fleisbacher Gesangverein „Deutsche Einheit.“

 

Ab 22 Uhr geht es dann in der Fleisbacher Kirche mit einem außergewöhnlichen Konzert weiter. Der Kammerchor „Cantemus“ unter der Leitung des Popmusik-Beauftragten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gibt ein Konzert zur Johannisnacht mit Lichteffekten.

 

Der Sonntag, 24. Juni, beginnt mit einem Fest- und Familiengottesdienst. Nach einer familiengerechten Liturgie und einem Anspiel von Charlotte und Karl Wallmacher wird Propst i. R. Michael Karg zu den Erwachsenen sprechen.

Die Kinder verlassen vor der Predigt die Kirche und feiern ihren Gottesdienst weiter im Gemeindehaus. Danach geht es im Merkenbacher Bürgerhaus weiter mit Mittagessen und Kaffeetrinken, einem großen Kinderprogramm rund ums Haus und einem fröhlichen Programm für die Erwachsenen.

 

Viele Ortsvereine, Gemeindegruppen und Einzelpersonen werden auf und vor der Bühne des Bürgerhauses Musik, Tanz, Mundartgespräche und mehr anbieten, bis Gutelli um 16 Uhr das Fest mit einer Zauberschau abschließt.

 

Was ist 1637 geschehen, dass die Dörfer Merkenbach und Fleisbach und damals noch Hirschberg sich mitten im Dreißigjährigen Krieg um einen eigenen Pfarrer bemühten? Alle drei Dörfer gehörten zur Pfarrstelle Herborn, und die Einwohner hatten die sonntägliche Kirchgangspflicht in Herborn zu erfüllen. Das war beispielsweise für Alte, Kranke, Frauen mit kleinen Kindern schwierig.

 

Der lange Krieg brachte ein weiteres Problem mit sich: Gingen die Menschen zum Gottesdienst, was sie eigentlich auch wollten, ließen sie Dorf, Haus und Stall schutzlos zurück und fanden oft Schaden vor, wenn sie zurückkamen.

 

Deshalb haben sie am 28. Februar 1637 an das Grafenhaus in Dillenburg geschrieben:

 

„Es hat vor unterschiedlichen Jahren die Gemeinde zu Fleisbach, nachdem ihr Dorf der Stadt Herborn weitentlegen, daher der Kirchgang, sonderlich von den alten Männern und Weibern, auch jungen Weibspersonen, welche Säugende und kleine Kinder haben, auch Dienstbothen, deren beym Vieh nicht zu entbehren, gar unfleißig besucht wird; dazu kommt die langwierige Kriegsgefahr, um welcher willen auch die vermögende Mannschaft nicht aus dem Dorf kühnlich gehen dürfte, wo sie dann, wenn sie wegen ernstlicher Vermahnung und der Straf, so die Nachlässigen im Gottesdienst geben müssen, offt erfahren, dass sie entweder uff halbem Weg umkehren, oder, wenn sie heimkommen, sehen müssen, daß bald ihr Vieh und Pferde, bald ander ihrer Sachen entwendet und geschädigt worden, zu geschweigen daß, man schon etwa ein- oder anderer vor sich und die ihrige mögl. Fleiß anwendeten, so bleibt doch die notwendige Erbauung außer, dadurch besorglichen Viel an ihrer Seligkeit Nachteil leiden müssen: … Deswegen sind die die Gemeinden Fleisbach, Merkenbach und Hirschberg zusammengetreten und haben um vorgedachter und dergleichen Ursachen willen fleißig sich bearbeitet, daß sie zusammen einen Pfarrer haben möchten. Ob nun zwar dazu noch zu geringe Mittel vorhanden sind, so sind sie doch der tröstlichen Hoffnung, es wird dieses Werk künftig merklicher befördert werden können, wie sich denn dazu ein und ander wohl erklähret haben und das zum Änfang (welcher allerzeit am schwersten), damit ein Pfarrer, der nicht zu großen Anhang hat, einigen Unterhalt haben möge…“

 

Am 22. März 1637 hat dann die Gräfin Catharina in Vertretung ihres Gemahls, des Grafen Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg, dem Gesuch entsprochen.

 

Erster Pfarrer wurde der schon ältere Johann Textor aus Allendorf an der Werra, der zugleich den Glöckner- und Schulmeisterdienst versah.

 

Das Festprogramm in der Übersicht:

 

Freitag, 22. Juni 2012

Jugendabend in Merkenbach um Kirche und Gemeindehaus um 19 Uhr
mit Samuel Harfst und Band in der Kirche

21 Uhr: Public Viewing Fußball-Europameisterschaft

 

Samstag, 23. Juni 2012

Abend der Begegnung in Fleisbach um 20 Uhr mit Festakt im Bürgerhaus

20:45 Uhr: Zeit der Begegnung im Bürgerhaus

22:00 Uhr: Konzert zur Johannisnacht in der Kirche
Musik u. Lichtinszenierung mit Burkhard Jungcurt und
dem Kammerchor „Cantemus“

 

Sonntag, 24. Juni 2012

Festgottesdienst und Kirchspielfest in Merkenbach:
10:30 Uhr: Familiengottesdienst in der Kirche
11:30 Uhr: Kirchspielfest in und am Bürgerhaus
16:00 Uhr: Amüsante Zaubereien mit Gutelli

 

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