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14.03.2011

Martin Lücker spielt Albert-Schweitzer-Konzert

Zu einem ungewöhnlichen Orgelkonzert mit Martin Lücker lädt die Kirchengemeinde Dillenburg am Samstag, 19. März, 20 Uhr, ein.

Albert Schweitzer hat 1928 in der Frankfurter St. Katharinenkirche ein Konzert gegeben, dass Prof. Martin Lücker (Frankfurt am Main) in der Evangelischen Stadtkirche Dillenburg „nachspielen“ möchte.

Ab den 20er Jahren hatten ausgedehnte Konzertreisen Schweitzer in viele europäische Städte geführt; für drei von seinen insgesamt sieben Frankfurter Konzerten kam er in die St. Katharinenkirche: am 28. Oktober und 1. November 1928, dann noch einmal am 19. April 1932.

In Scharen lauschten die Menschen seinem Spiel, denn sie erwarteten nicht allein einen hervorragenden Orgelspieler zu hören, sondern wollten auch den Mann erleben können, der als „Urwald-Doktor“ zum Symbol gelebter Nächstenliebe geworden war. Zwar wollte Schweitzer mit seinen Konzerten zunächst einmal Geld für sein Spital in Lambarene einspielen, doch über den guten Zweck hinaus verstand er sein Konzertieren als künstlerische Mission an ein breites Publikum, wie der Aufbau seines Konzertprogramms zeigt.

Mit Bachs wohl berühmtesten Orgelwerk, der Toccata und Fuge d-moll BWV 565 eröffnet Schweitzer den Abend. Dann spielt folgen vier Choralbearbeitungen, mit denen er sozusagen ein kleines „Leben Jesu“ vorstellt: Advent, Weihnachten, Passion, Abendmahl. (Mit seiner „Geschichte der Leben-Jesu-Forschung“ hatte Schweitzer bald nach der Jahrhundertwende ein wichtigen Beitrag zu einer zentralen Disziplin der evangelischen Theologie geleistet.) Stets bat Schweitzer einen orstansässigen Chor, zu den erklingenden Choralvorspielen die passenden Bachschen Choralsätze zu singen, damit deutlich wird, wie nah „am Text“ Bach komponiert.

Doch warum platziert Schweitzer zwischen die Choralvorspiele die Fuge A-Dur? Ein Blick in Schweitzers Bach-Biographie lehrt: Das Thema dieser Fuge leitet sich ab aus der Kantate BWV 152 „Tritt auf die Glaubensbahn“! Mit Präludium und Fuge h-moll BWV 544 setzt Schweitzer den Höhepunkt der Bach-Gruppe, aber für den Schluss des Konzertes wählt er die 6. Orgelsonate von Felix Mendelssohn Bartholdy („Vater unser im Himmelreich“) und endet nicht mit triumphaler virtuoser Geste, sondern ganz verinnerlicht. Das einzigartige Erlebnis, das Schweitzers Konzerte seinerzeit bedeutet haben müssen, lässt sich nicht rekonstruieren, aber durch das „Nachspielen“ dieses Historischen Orgelkonzertes soll ein Menschen geehrte werden, der Musik, Theologie und Humanität auf beispielsetzende Weise verbinden durfte.

Der Interpret des Dillenburger Abends ist Prof. Martin Lücker, der seit über 25 Jahren an St. Katharinen in Frankfurt am Main als Organist wirkt, außerdem als Professor für Orgel an der dortigen Musikhochschule.

An der Oberlinger-Orgel der Dillenburger Stadtkirche ist er seit vielen Jahren ein gern gesehener Gast.

Eintrittskarten sind an der Abendkasse zum Preis von 8 Euro erhältlich.


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