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15.07.2014

Was sind Helden?

Der verzweifelte Versuch eines militärischen Widerstandes gegen Hitler am 20. Juli 1944 ging schief: Zum 70. Jahrestag ...

Bundesarchiv Bild 146-1972-025-10, Hitler-Attentat, 20. Juli 1944.jpg

 

 

„Wer eine Tragödie überlebt hat, ist nicht ihr Held gewesen.“ An diesen Spruch erinnere ich mich mit Blick auf das Datum: Am Sonntag, den 20. Juli, jährt sich zum 70. Mal der verzweifelte Versuch des militärischen Widerstandes, Hitler zu überwinden. Es ist bekannt, wie schief dieser Versuch ging: Hitlers „Wolfsschanze“ war durch Stauffenbergs Sprengsatz zwar ziemlich ramponiert worden, aber ausgerechnet Hitler überlebte den Knall.

 

Der Versuch, Hitlers Schreckensherrschaft ein Ende zu setzen, war damit in tragischer Weise misslungen. Hitler regierte nun durch: Seine Besessenheit zeigte sich in maßloser Rachsucht gegenüber den Verschwörern um Stauffenberg. Auch ihre Familien wurden nicht verschont. Nur wenige Familienmitglieder haben die Tragödie überlebt. Kann man sie als Helden sehen?

 

Den eben erwähnten Spruch über Tragödie und Helden höre ich so und frage mich: Was würde das für die Erinnerung an diese Männer und ihre Familien bedeuten? Jemanden einen Helden zu nennen, meint doch wohl, ihn zu ehren für das, das er getan hat. Oft wird als Held geehrt, wer sein Leben für andere gab. Das gibt seiner Geschichte dann auch den tragischen Zug. Dieser Zug tritt noch deutlicher hervor, wenn sich der Mut zum Handeln mit einem Risiko für andere verbindet.

 

So war es am 20. Juli 1944, und deshalb ist die Geschichte dieses Tages voller Tragik: An seinem Ende starben viele, die den Mut zum Widerstand aufgebracht haben. Und in der Folgezeit litten ihre Familien. Für sie alle bete ich heute und hoffe, dass auch ihnen gilt, was Paulus der römischen Gemeinde schrieb (Röm 8,38f): „ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“

 

Georg Staats ist Vikar an der Evangelischen Kirchengemeinde Hirzenhain.

 

 

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