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04.09.2010

Im Sommer zieht es mich oft und gern ans Meer

Im Sommer zieht es mich oft und gern ans Meer. Das Meer ist faszinierend, das Meer ist geheimnisvoll, aber das Meer macht auch melancholisch. Gestatten Sie mir kurz diesen Gedanken: Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Küste - allein und schließen die Augen. Nichts ist zu hören als nur das Rauschen der Wellen.

Bild1 Der Weg zum Meer

Bild1 Der Weg zum Meer

Im Sommer zieht es mich oft und gern ans Meer. Das Meer ist faszinierend, das Meer ist geheimnisvoll, aber das Meer macht auch melancholisch. Gestatten Sie mir kurz diesen Gedanken: Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Küste - allein und schließen die Augen. Nichts ist zu hören als nur das Rauschen der Wellen. Und Sie beginnen zu ahnen, dass die Wellen seit Jahrtausenden, seit Jahrmillionen ans Ufer branden. Mich erinnert das an die eigene Endlichkeit: Wie kurz ist das Leben, wie schnell verrinnt es im Rhythmus der Jahre, wie schnell vergehen die paar Sommer, die Gott mir schenkt auf dieser Erde!
In der Bibel heißt es: „Was ist der Mensch?“ Wenn er lange lebt, so lebt er hundert Jahre. Wie ein Tröpfchen Wasser im Meer, wie ein Körnlein Sand sind diese Jahre im Vergleich mit der Ewigkeit.

Nirgendwo sonst erfahre ich die Grenzenlosigkeit Gottes so unmittelbar wie am Meer. Die Weite des Meeres, die Endlosigkeit des Himmels, das sind Geschwister der Ewigkeit. Beim Blick in einen nächtlichen Sternenhimmel oder hier über die Grenzenlosigkeit des Meeres, da werden die gleichen Fragen wach: Wie winzig kurz ist mein Leben, wie lange dauert die Ewigkeit?

Das sind genau die Fragen, die sich alle Religionen stellen. Religionen versuchen die Grenzen zu überschreiten, die Grenzen von Zeit und Raum, um Antworten zu finden. Und sie fragen danach, wie die Geschichte mit Gott weitergeht - ohne Ende. „Hinter dem Horizont geht es weiter“ - Die Ewigkeit Gottes hat kein Ende. Das sind magische, geheimnisvolle Augenblicke - so am Meer zu stehen und diesen Gedanken ein wenig nachzugehen.

Meist bleibt es nicht lange melancholisch. Andere Gefühle kommen auf in diesem Augenblick: Ich spüre, dass Gott mir so nahe ist wie niemals sonst und gleichzeitig so unendlich fern wie sonst nie. Das kann ich mit dem Verstand nicht begreifen, denn es sind mystische Augenblicke. Und vielleicht sind es genau diese Augenblicke, die der Psalmbeter vor dreitausend Jahren hatte, als er gedichtet hatte: „Und nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Rechte mich halten und deine Hände mich führen.“

In der Endlichkeit wie in der Ewigkeit ist Gott mir nah. Diese Grenz- Erfahrung lässt mich froh werden und gelassen – vieles, was mir im Alltag wichtig ist, verliert hier an Gewicht. Ich atme auf und fühle mich von den Sorgen des Alltags befreit. - Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer. Vielleicht zieht es Sie ja auch ans Meer.


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