In Dillenburg erinnerte Pfarrer Dr. Reiner Braun an die gescheiterte Einführung eines "Unionbrotes" vor 200 Jahren und wie das Dill-Gebiet auf die "Unionstablette" reagierte. Vor sechzig interessierten Zuhörern zitierte Braun aus gemeindlichen Berichten. Das von den Superintendenten, dem Lutheraner Georg Müller und dem Reformierten Friedrich Gieße, kreierte Unionsbrot fiel auch beim heutigen Publikum durch. Reiner Braun hatte die auf Brot (Reformiert) aufgeklebten Hostien (Lutheraner) extra zubereitet. Was andere als Innovation feierten, stieß im Dillkreis 1817 auf große Ablehnung. So wetterte Jakob Wilhelm Grimm, der Generalsuperintendent aus Dillenburg, in einem Schreiben an den Herzog, das Weißbrot mit aufgeklebter Hostie sei „unevangelisch“ und gehöre abgeschafft. Gegen das gemeinsame Abendmahl von Lutheranern und Reformierten war er aber nicht - und damit war das Herzogtum Nassau seiner Zeit weit voraus ...
» Mehr unter www.ev-dill.de | » Stichwort: Nassauer Union