Die Orgel ist fertig!
Der Klang ist beeindruckend: Einer 300 Jahre alten Orgel wird in Steinbrücken neues Leben eingehaucht. Am Sonntag, 16. Juni, 10.30 Uhr, wird sie der Öffentlichkeit übergeben ...
Die Pfeifen sind eingebaut! Mathias Beckers und Manfred Richter lächeln – müde aber glücklich. Sie haben tatsächlich den engen Zeitplan eingehalten und der zu Lebzeiten Johann Sebastian Bachs gebauten Orgel neues Leben eingehaucht. Die Wang-Orgel ist fertig! Damit kann die Orgel am Sonntag, 16. Juni um 10.30 Uhr, zum ersten festlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Steinbrücken erklingen.
Die alte Orgel wurde in den zurückliegenden Monaten von der Orgelbaufirma Förster und Nicolaus aus Lich restauriert, fehlende Teile wurden originalgetreu rekonstruiert. Das 264jährige Instrument stand mehrere Jahre fast vergessen im Chorraum der Evangelischen Stadtkirche Herborn. Die ‚Alte Dame‘ mit französischer Klangfarbe wurde umfassend aufgearbeitet. Fehlende Originalteile rekonstruiert, nur Holz, Leder und Messing wurden im historischen Klangkörper verbaut und ergänzt.
Die Pfeifen aus einer Zinn-Blei-Legierung sind von einer Übermalung und Verschmutzungen befreit worden. Einige Pfeifen waren beschädigt und sind jetzt wieder gerichtet. Das Instrument wurde 1749 von Florenz Wang ursprünglich für die Hugenottenkirche in Usingen gebaut, berichtet Dekanatskirchenmusiker Günter Emde. Spätere Standorte waren Grävenwiesbach und Merkenbach. 1953 wurde die Orgel nach Herborn gebracht, so ist auf einem Zettel im Innern des Orgelgehäuses zu lesen, und stand dort mehrere Jahre im Festsaal des psychiatrischen Krankenhauses.
Zwar wurde das Instrument in den Gottesdiensten gespielt, die damals dort gefeiert wurden, es musste aber auch mehrere Ballwürfe aushalten, da der Festsaal werktags auch als Turnhalle genutzt wurde. In den 1970er Jahren wechselte das Instrument wieder seinen Standort. Nun Eigentum des hessischen Landeswohlfahrtverbandes kam das Instrument in den Chorraum der Herborner Stadtkirche.
Später wurde die Orgel von der Evangelischen Kirchengemeinde Herborn übernommen. Wurden anfänglich Kindergottesdienst und Passionsandachten im Chorraum der Kirche begleitet, fiel das Instrument im Laufe der letzten zwanzig Jahre in einen Dornröschen-Schlaf. Das ist nun vorbei. „In Steinbrücken bildet die barocke Orgel mit dem Kirchenraum der 300 Jahre alten Kirche ein harmonisches Ensemble“, sagt Dekanatskirchenmusiker Günter Emde. Er freut sich, dass es im Dekanat Dillenburg noch weitere Wang-Orgeln gibt. In der Evangelischen Stadtkirche Haiger steht ein vollständig erhaltendes Instrument und in der Evangelischen Stadtkirche Dillenburg ist der Orgelprospekt dieses aus Luxemburg stammenden Orgelbauers erhalten.
„Der Klang ist beeindruckend“, sagt Dekanatskirchenmusiker Günter Emde. In der kleinen Steinbrücker Kirche ist die Orgel in ihrer originalen Bauweise mit fünf Registern zu sehen: In der Front der Spieltisch – dicht hinter der Kanzel, überragt von drei Spitztürmen, die bis an den Trägerbalken der Kirche reichen. Unsichtbar unter der Empore liegen die großen Basspfeifen, die für den Gebrauch in der Merkenbacher Kirche hinzugefügt wurden.
Versteckt hinter dem schmalen Gehäuse stehen noch einige Pedalpfeifen, die helfen, dem Gemeindegesang Klangfundament zu geben. „So bilden Original, gewachsener Bestand nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und nötige Ergänzungen den ‚Dreiklang‘ für die zeitgemäße Nutzung“, freut sich der Dillenburger Dekanatskirchenmusiker Günter Emde. „Dabei ist trotz sorgfältiger Trennung der unterschiedlichen historischen Bausubstanz ein einheitlicher Klangkörper zu erwarten.“
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Müde aber glücklich, sind die Orgelbauer Mathias Beckers und Manfred Richter. Sie haben es geschafft, den engen Zeitplan einzuhalten und die Orgel spielfertig der Evangelischen Kirchengemeinde Ewersbach zu übergeben.
FOTO: BECKER-VON WOLFF
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